Neues rechtes Magazin „Info-Direkt“

Die österreichische Medienlandschaft ist um ein neues rechtes Magazin „reicher“. Karl Winkler (Österreichische Landsmannschaft) präsentierte kürzlich die Zeitschrift "Info-Direkt".
29. April 2015 |

Karl Winkler, Obmann des Medieninhabervereins von „Info-Direkt“, ist zugleich oberösterreichischer Vorsitzender der Österreichischen Landsmannschaft (ÖLM). Das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) bezeichnet die ÖLM als „rechtsextreme Organisation mit vordergründig humanitärer Ausrichtung, die vor allem im publizistischen Bereich beträchtliche Aktivitäten setzt und aufgrund ihrer ideologisch-kulturellen Tätigkeit eine wichtige integrative Funktion für das deutschnationale und rechtsextreme Lager erfüllt“.

Die Erstausgabe ist eine Mischung aus Antisemitismus, Verschwörungstheorien, Rechtsextremismus und Putin-Anbetung („Wir wollen einen wie Putin“ lautet die Schlagzeile auf dem Titelblatt). Laut stopptdierechten.at sind unter den Schreibern Rechtsaußen-Exponenten wie Philip Stein zu finden. Dieser ist Autor der deutschen neurechten Zeitschrift Blaue Narzisse, Sprachrohr der Identitären, und schrieb auch in der rechten Zur Zeit über Pegida. Die Facebook-Seite Info-Direkt gefällt vor allem dem ganz rechten Lager: fast der kompletten ehemaligen Führungsriege des neonazistischen Bundes Freier Jugend (BfJ), ebenso wie Identitären und Burschenschaftern.

Rechte Ideologie wird verharmlost

Die Räumlichkeiten im Linzer Rathaus für die offizielle Präsentation des neuen Magazins wurden vom Linzer FPÖ-Chef und Stadtrat Detlef Wimmer zur Verfügung gestellt. Dessen Stadtwächter-Truppe, der Ordnungsdienst der Stadt Linz, betreibt aggressive Jagd auf bettelnde Personen und hat(te?) ein Nazi-Plakat im Pausenraum hängen. Wimmer selbst kassierte erst kürzlich eine Ermahnung, nachdem die Polizei wegen mangelhafter Verwahrung einer Waffe gegen ihn ermittelte.

Wimmer gehört der, laut dem DÖW als rechtsextrem charakterisierten, Burschenschaft Arminia Czernowitz an und in seiner Zeit als früherer Landesobmann des Ringes Freiheitlicher Jugend (RFJ) wurde die Hetzparole „Zuwanderung kann tödlich sein“ propagiert. Wimmer unterhielt nicht nur gute Kontakte zum ganz rechten Lager (VAPO und BfJ) sondern auch zum Linzer SP-Bürgermeister Klaus Luger. Dieser gratulierte ihm, wie Robert Eiter informierte, in einer Email „auch ganz persönlich“ zur Verleihung des „Ehrenzeichens für Verdienste um die oberösterreichische Jugend“.

Dass Luger diese Gratulation auch auslassen hätte können, bewies der Wiener Bürgermeister Michael Häupl: Er wollte den Burschenschafter Maximilian Krauss vergangenen Herbst nicht zum stellvertretenden Stadtschulratspräsidenten nominieren und bekam jetzt vom Verfassungsgerichtshof Recht.

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.