Klimawandel: Was wir wissen und was uns erwartet

Der 21. UN-Klimakonferenz, die vom 30. November bis 11. Dezember in Paris stattfinden wird, liegen zahlreiche wissenschaftliche Publikationen über die steigenden Werte bezüglich Meeresspiegel, Temperatur und CO2 vor. Hier eine Zusammenfassung.
23. November 2015 |

Im Jahr 2015 wurde laut dem Meteorologischen Dienst Großbritanniens (Met Office) die Ein-Grad-Klimaerwärmung erreicht. Schon in den Vorjahren bestätigten Messungen, dass wir uns der Ein-Grad-Schwelle nähern. Der Meeresspiegel ist zwischen 1901 und 2015 um 20 Zentimeter gestiegen, in den letzten 20 Jahren allerdings dreimal so schnell wie in den Jahrzehnten davor. Die Arktis verlor zwischen 2002 und 2011 fast fünfmal mehr Eismasse als zwischen 1991 und 2001.

CO2 durch den Menschen

2013 betrugen die Emissionen durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe und zum geringeren Teil durch Zementherstellung betrugen 36 Milliarden Tonnen Kohlendioxid (CO2) – das sind 61% mehr als 1990 und etwa die 100-fache Menge, die von Vulkanen ausgestoßen wird. Seit 2000 stieg der CO2-Ausstoß jährlich im Schnitt um 3% (873 Milliarden Tonnen). Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre stieg auf aktuell 400 Partikel CO2 pro Million Luftteilchen (ppm). Bis 1880 schwankten die Werte der CO2-Konzentration aus Eisbohrkernen zwischen 180 und 280 ppm, seither stiegen sie kontinuierlich.

Etwa 90% des ausgestoßenen CO2 gehen allerdings nicht in die Atmosphäre, sondern werden in den Ozeanen gelöst und führen zur Steigerung des Säuregehalts, was zum Aussterben zahlreicher Arten führen kann. 35% der Treibhausgasemissionen gehen auf die Energiegewinnung zurück, 24% auf Land- und Forstwirtschaft, 21% auf die Industrie und 14% auf Transportmittel. Die weltweiten staatlichen Subventionen zur Förderung fossiler Rohstoffe betragen jährlich 5,3 Billionen Dollar, mehr als weltweit für Gesundheitssysteme ausgegeben wird.

Wetterveränderungen

Laut einem Science-Artikel von 2012 beschleunigt der Temperaturanstieg den Wasserkreislauf und führt zu stark zunehmender Trockenheit in Trockengebieten, während in feuchten Regionen die Niederschlagsmengen stark ansteigen.

Aufzeichnungen zeigen eine Zunahme von extremen Wetterereignissen wie tropischen Wirbelstürmen, Dürre- oder Hitzeperioden. Niederschlagsveränderungen und Wetterextreme haben akuten Einfluss auf Ökosysteme, Gesundheit, Nahrungs- und Trinkwasserversorgung. Die genauen Auswirkungen auf Niederschlagsmengen und regionale Wetterveränderungen sind sehr komplex. Es lässt sich kaum vorhersagen, wie welche Regionen genau betroffen sind.

Wir müssen Platz für Milliarden Klimaflüchtlinge schaffen

Wir müssen Platz für Milliarden Klimaflüchtlinge schaffen

Das IPCC (Weltklimarat) stellt in aktuellen Veröffentlichungen fest: Der menschliche Einfluss auf das Klima sei eindeutig und riskiert schwerwiegende, allgegenwärtige und irreversible Auswirkungen auf Ökosysteme und den Menschen. Der Klimawandel, da ist man sich einig, hat und wird ärmere Regionen und Menschen stärker treffen und globale Ungleichheit und soziale Missstände weiter vertiefen.

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.