Der Klimazerstörung entgegentreten: Make Capitalism History!

Die ökologische Krise ist die wichtigste Herausforderung im 21. Jahrhundert. Bekommen wir sie nicht in den Griff, kann der Planet zu großen Teilen unbewohnbar werden. Der vom Menschen verursachte Klimawandel ist keine Bedrohung der Zukunft, sondern gefährdet schon heute Mensch, Tier und Umwelt.
10. Dezember 2018 |

Dieser Artikel ist Teil der Serie Warum wir bei den ÖH-Wahlen antreten!

Die desaströsen Folgen des Klimawandels für das System Erde zeigt das massenweise Sterben von Wildtierpopulationen. Rund 60 Prozent der Säugetiere, Vögel, Fische und Reptilien wurden seit 1970 weltweit durch den Menschen ausgerottet. Forscher_innen sprechen vom sechsten großen Artensterben der Erdgeschichte, das zum ersten Mal nicht von natürlichen Faktoren verursacht wurde, sondern ein Produkt von Kapitalismus ist.

Die bisherige Erderwärmung von 1 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau bekommen wir bereits zu spüren – Wetterextreme werden zur Normalität und führen zu Ernteausfällen, Waldbränden und Überschwemmungen. In Österreich sterben mittlerweile jedes Jahr hunderte Menschen an den gesundheitlichen Folgen von Hitze, mehr als im Straßenverkehr. Bis 2050 wird weltweit mit bis zu 400 Millionen Menschen gerechnet, die durch die Auswirkungen des Klimawandels zur Flucht gezwungen sind. Der Weltklimarat IPCC drängt darauf, die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen. Jede weitere Temperaturzunahme kann das Erd-System als Ganzes zum Kippen bringen. Statt den Temperaturanstieg zu drosseln, steuert die Welt aktuell jedoch auf eine Erhitzung von rund 3 oder mehr Grad zu.

Dabei mangelt es nicht an Wissen oder den technologischen Möglichkeiten – seit Jahrzehnten legen Forscher_innen der Politik die Fakten zur Erderwärmung vor und entwickeln alternative Technologien. Die Regierungen sind bereit, den Zug über den Abgrund zu fahren, solange es Profite bringt. Ihre internationalen Klimaabkommen entpuppen sich als leere Papierversprechen. In Österreich kopiert die schwarz-blaue Regierung Trumps Politik und treibt den Ausstoß von Treibhausgasen durch den Ausbau des Auto- und Flugverkehrs bewusst weiter in die Höhe. Die FPÖ stellt wiederholt wissenschaftliche Fakten zum Klimawandel in Frage.

Die kleine Insel Tuvalu im Pazifik steht kurz davor, restlos im Meer zu verschwinden. Foto: famvin

 

Doch selbst wenn die Politik den Klimawandel als Problem anerkennt, ist sie weder imstande noch gewillt, ihn aufzuhalten. Im Kapitalismus stehen Profitinteressen vor den Bedürfnissen von Mensch und Natur. Wollen wir die Erderwärmung eindämmen, müssen wir die kapitalistischen Verhältnisse als Ganzes über den Haufen werfen. Universitäten waren historisch oft ein wichtiger Ausgangspunkt für gesellschaftliche Fortschritte und spielen im Kampf gegen den Klimawandel eine zentrale Rolle.

„Es war die Wissenschaft, die schon sehr früh darauf hingewiesen hat, dass es einen Klimawandel gibt“, sagte die österreichische Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb 2017 auf einem Protest in Wien. Aber „Veränderungen herbeigeführt, das haben nicht die Universitäten. Das waren Menschen die bereit sind auf die Straße zu gehen, Menschen die bereit sind zu kämpfen, die bereit sind Zeit, Geld und manchmal auch Leben zu opfern.“ Gemeinsam mit Wissenschafter_innen müssen Studierende die Politik für ihr gefährliches Ankurbeln von CO2-Emissionen angreifen und für eine sozialistische Gesellschaft kämpfen, in der die Bedürfnisse von Mensch und Natur im Mittelpunkt stehen!

Lesetipps: David Heuser, Manfred Ecker, John Bellamy Foster, Marxismus und Anthropozän (2018). Erhältlich über linkswende@linkswende.org.