Nackt unter Wölfen – von Bruno Apitz

Gute Bücher erfüllen meistens eine von zwei Komponenten: Entweder der Autor kann schreiben oder er hatte ein spannendes Leben. Auf Apitzs „Nackt unter Wölfen“ trifft beides zu. Apitz, selbst in Buchenwald inhaftiert, berichtet über das „Internationale Lagerkomitees“, ein Widerstandsnetzwerk im Lager. Die Figuren des Buches sind fiktiv, die Erzählungen jedoch real. So auch die Geschichte eines kleinen Kindes, das ohne Wissen der SS ins Lager geschmuggelt wird. Noch spannender wird das Buch durch den erinnerungspolitischen Streit innerhalb der SED um die Buchenwalder.

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A Decolonial Feminism – von Françoise Vergès

Françoise Vergès‘ Buch A Decolonial Feminism, das während eines Streiks von rassifizierten Reinigungsfrauen am Pariser Gare du Nord im Jahr 2018 geschrieben wurde, beginnt mit einer einfachen Frage: „Wer putzt die Welt?“ Der Text plädiert für die Integration dekolonialer Kämpfe in den Feminismus und wendet sich dabei gegen einen Feminismus, der sich dem Imperialismus andient.

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V wie Vendetta

Die Graphic Novel von Autor Alan Moore und Zeichner David Lloyd, zuerst erschienen zwischen 1982 und 1989 als Comic-Magazin-Reihe, ist ein wichtiger Bestandteil der Comic-Buch-Geschichte. Geschrieben während der Herrschaft Thatchers, spielt sie in einem dystopischen England nach dem Atomkrieg, in dem die faschistische Norsefire-Partei an der Macht ist. In Konzentrationslagern werden Homosexuelle, Schwarze, Pakistaner:innen und Sozialist:innen umgebracht. Ähnlich George Orwells 1984 gibt es totale Überwachung und Gleichschaltung der Medien und Kultur.

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Don Quijote – von Miguel de Cervantes

Obwohl Don Quijote 2002 vom Osloer Nobelinstitut zum „besten Buch der Welt“ erklärt wurde, ist es das Gegenteil eines anstrengend zu lesenden Klassikers. Cervantes versucht nicht zwanghaft komplex oder intelligent zu schreiben, sondern direkt und mitreißend. Durch den Fokus auf das alltägliche Leben, was für die damalige Zeit, als Bücher nur für eine winzige Oberschicht geschrieben wurden, völlig revolutionär war, lebt in der Geschichte eine Vielschichtigkeit, die Menschen seit über 400 Jahren zu brillanten und saudämlichen Interpretationen bringt.

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Der Meister und Margarita

„Weil Anuschka Sonnenblumenöl gekauft hat, und nicht nur gekauft, sondern bereits auch verschüttet.“ Mit diesem Satz endet die philosophische Diskussion über den Gottesbeweis zwischen dem Vorsitzenden der sowjetischen Literaturorganisation MASSOLIT Michail Alexandrowitsch Berlioz und dem unbekannten ausländischen Professor für Schwarze Magie Voland. Eine Stunde später ist der „entzückende Atheist“ Berlioz tot – geköpft von einer Straßenbahn, nachdem er auf Sonnenblumenöl ausgerutscht war.

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