Gudenus riecht jüdische Verschwörung

Der FPÖ-Klubobmann Gudenus sorgt mit einer unfassbar schwachsinnigen Aussage für Empörung.
30. April 2018 |

Gegenüber der Presse meinte Johann Gudenus, es gebe „stichhaltige Gerüchte“, wo­nach George Soros daran beteiligt sei, „Migrantenströme nach Europa zu unterstützen“. Soros habe einige NGOs finanziert, die „für die Mas­senmigration nach Europa mitver­antwortlich“ seien, denn diese sei „nicht zufällig in dem Ausmaß pas­siert“.

Gudenus wandelt auf densel­ben antisemitischen Pfaden, wie sie der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán ausgetreten hat, der sich seit Jahren auf den aus Ungarn stammenden jüdischen US-Milli­ardär George Soros eingeschossen hat. Soros sei für die Flüchtlings­welle von 2015 verantwortlich, für Massenproteste gegen Orbán, für Kritik an Verstößen gegen die Menschenrechte.

Orbán und FPÖ-nahe Zeitungen wie Unzensuriert spielen gerne mit dem antisemitischen Stereotyp des reichen jüdischen Verschwörers. Orbáns Partei Fidesz veröffentlich­te nach jüngsten Massenprotesten eine Liste mit 200 Personen, dar­unter der österreichische Politik­wissenschafter Anton Pelinka, die als „Soros-Söldner“ bezeichnetet wurden.

FPÖ-Generalsekretär Harald Vi­limsky und FPÖ-Vizekanzler Stra­che nehmen Gudenus natürlich in Schutz und bestätigen seine „stich­haltigen Gerüchte“. Selbst der isra­elische Premierminister Benjamin Netanyahu habe gemeint, dass „So­ros hinter einer Kampagne in Israel gegen die Abschiebung afrikanischer Flüchtlinge in Drittländer“ stecke, erklärte Vilimsky in einer Presse­aussendung. Die muss fürchten, wie Haiders FPÖ nach gebroche­nen Wahlversprechen abzustürzen. Orbáns Kurs zu kopieren, soll sie davor bewahren. Aber wir können ihnen diesen Traum zerstören.