Gudenus riecht jüdische Verschwörung
Gegenüber der Presse meinte Johann Gudenus, es gebe „stichhaltige Gerüchte“, wonach George Soros daran beteiligt sei, „Migrantenströme nach Europa zu unterstützen“. Soros habe einige NGOs finanziert, die „für die Massenmigration nach Europa mitverantwortlich“ seien, denn diese sei „nicht zufällig in dem Ausmaß passiert“.
Gudenus wandelt auf denselben antisemitischen Pfaden, wie sie der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán ausgetreten hat, der sich seit Jahren auf den aus Ungarn stammenden jüdischen US-Milliardär George Soros eingeschossen hat. Soros sei für die Flüchtlingswelle von 2015 verantwortlich, für Massenproteste gegen Orbán, für Kritik an Verstößen gegen die Menschenrechte.
Orbán und FPÖ-nahe Zeitungen wie Unzensuriert spielen gerne mit dem antisemitischen Stereotyp des reichen jüdischen Verschwörers. Orbáns Partei Fidesz veröffentlichte nach jüngsten Massenprotesten eine Liste mit 200 Personen, darunter der österreichische Politikwissenschafter Anton Pelinka, die als „Soros-Söldner“ bezeichnetet wurden.
FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky und FPÖ-Vizekanzler Strache nehmen Gudenus natürlich in Schutz und bestätigen seine „stichhaltigen Gerüchte“. Selbst der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu habe gemeint, dass „Soros hinter einer Kampagne in Israel gegen die Abschiebung afrikanischer Flüchtlinge in Drittländer“ stecke, erklärte Vilimsky in einer Presseaussendung. Die muss fürchten, wie Haiders FPÖ nach gebrochenen Wahlversprechen abzustürzen. Orbáns Kurs zu kopieren, soll sie davor bewahren. Aber wir können ihnen diesen Traum zerstören.