FPÖ-Klagsdrohung in der Causa „Wildgewordener Penis“

Die FPÖ ließ einen Mann kandidieren, der meinte, Frauen würden es lieben, "von einem ,wildgewordenen’ Penis 'überfallen' zu werden“ (Neue Linkswende hat berichtet). Christian Hafenecker (FPÖ) will "jeglichen FPÖ-Bezug" aus dem Artikel entfernt haben.
5. Juni 2015 |

Bezeichnend ist eine Klagsdrohung in der Causa „Wildgewordener Penis“, welche die Neue Linkswende durch den Landesparteisekretär der FPÖ Niederösterreich und Nationalratsabgeordneten Christian Hafenecker erreicht hat. In der Ausgabe Nr. 1 der Neuen Linkswende haben wir eine Stellungnahme von FPÖ-Kandidaten Wilfried Grießer zur Reform des Sexualstrafrechts zitiert: „Auf daß der Mann sich als Mann setzt, muß er die Frau zum Ding bzw. zur „Ware“ herabsetzen“, schrieb der „Lehrbeauftrage“ in einem Dokument, das auf der Parlamentshomepage abrufbar ist. Und: „Mitunter lieben es Frauen … von einem ,wildgewordenen’ Penis „überfallen“ zu werden“.

FPÖ-Kandidat gegen Sexualstrafrechtsreform: „Die Frau muss zum Ding werden“

FPÖ-Kandidat gegen Sexualstrafrechtsreform: „Die Frau muss zum Ding werden“

Wilfried Grießer war Kandidat der FPÖ für die Gemeinderatswahlen 2015 in Mödling. Aber er war scheinbar kein Mitglied der FPÖ, wie wir fälschlicherweise angenommen und geschrieben haben: „Wieder ein Ausrutscher eines unbedeutenden FPÖ-Mitglieds in einer beachtlichen Einzelfall-Statistik? Mitnichten. Hier plappert die Basis der FPÖ unverbrämt nach, was die Spitze seit je her ausgibt.“

Landesparteisekretär Hafenecker forderte die Entfernung jeglichen FPÖ-Bezugs aus dem Artikel, ansonsten würde er uns klagen. Diesem Ansinnen konnten wir leider nicht nachkommen. FPÖ-Kandidat bleibt FPÖ-Kandidat.

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.