Ghostpoet: Shedding Skin

Leo K. präsentiert jeden Monat seine Musiktipps in der Serie "Sounds for Rebels".
1. Mai 2015 |

2011 veröffentlichte Obaro Ejimiwe, ein in London lebender Künstler mit nigerianischen und dominikanischen Wurzeln, sein Debütalbum unter dem Pseudonym „Ghostpoet“ mit dem Titel „Peanut Butter Blues & Melancholy Jam“, entstanden in nächtlicher Eigenproduktion, während er tagsüber in einem Callcenter arbeitete. Die besondere Mischung aus Spoken-word, Trip-Hop, Dub und UK Garage brachte Ghostpoet eine Nominierung für den Mercury Prize ein.

Für sein soeben erschienenes drittes Album „Shedding Skin“ wendet er sich vom „klassischen“ Rap und den elektronisch produzierten Sounds ab, geht nicht mehr alleine ins Studio, sondern nimmt das Material live mit seiner Tourband auf. Entstanden ist eine gitarrenlastige, organische und manchmal bedrückende Klangatmosphäre, nach wie vor jedoch geprägt vom markanten Sprechgesang des Wortkünstlers, der stellenweise an Jim Morrison erinnert.

„Shedding Skin“ wurde in Zusammenarbeit mit zahlreichen Gast-Musikern eingespielt, darunter der intensive, hypnotische Titeltrack, für den sich Ghostpoet die belgische Jazz-Interpretin Melanie De Biasio ins Studio holte. In dem Lied beschreibt Ghostpoet mit hohem Maß an Empathie das Leben und die Gefühlswelt eines Obdachlosen in London. Obwohl die Grundstimmung des Albums ziemlich dunkel, nachdenklich und schwer klingt, möchte Ghostpoet mit seiner Musik vor allem deutlich machen, nie die Hoffnung zu verlieren.

Live Tipp: Am Donnerstag, 21. Mai 2015 tritt Ghostpoet im Wiener Flex auf, Beginn 20.00 Uhr.
Mehr dazu auf: www.ghostpoet.co.uk
Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.