Calexico: Edge of the sun

Leo K. präsentiert jeden Monat seine Musiktipps in der Serie "Sounds for Rebels".
29. April 2015 |

Die Band aus Tucson, Arizona entführt ihr Publikum seit nunmehr fast zwanzig Jahren in ihre Welt, die inspiriert ist durch die Wüstenlandschaft des Grenzgebietes zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko und das dortige Verschwimmen der Kulturen.

Die politische und soziale Situation an dieser Grenze ist ein wichtiges Thema für Calexico und spiegelt sich in vielen ihrer Songs wieder, etwa in „Across the Wire“ vom Album „Feast of Wire“ aus dem Jahr 2003. Diese Ballade handelt von zwei Brüder, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben versuchen, den Grenzzaun zu überwinden. Calexico, die unter anderem auf dem Soundtrack des Bob Dylan Kult-Filmes „I’m not there“ zu hören sind, vereinen unterschiedliche Musik-Richtungen wie mexikanischen Mariachi, Folk- und Country-Rock sowie Latin-Jazz zum sogenannten Desert- oder Gringo-Rock eigener Prägung.

Das neue Werk „Edge of the sun“ wirkt beim ersten Hineinhören ungewohnt kommerziell, ohne dass die Band jedoch ihr Credo aufgibt. Calexico befinden sich immer noch zwischen den Welten, sind aber dort fester verankert denn je und voller Überraschungen, vor allem bedingt durch zahllose Freundinnen und Freunde, die als Gastmusiker und -sänger mitwirkten. Anspieltipps, die Calexicos neue Bandbreite demonstrieren sind einerseits „Falling from the sky“ im Gegensatz zum gewohnt schwermütigen und (beinahe) hoffnungslosen „Follow the river“, einem Plädoyer dafür, dass Leben Sehnsucht und Bewegung bedeutet.

Mehr dazu auf: www.casadecalexico.com
Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.