Simmering: Mit Müllsäcken und guter Laune gegen die FPÖ

Die Aktion „Brauner Sack“ gegen den Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) in Wien-Simmering war ein toller Erfolg. Bilanz: Super Stimmung bei den Antifaschist_innen, wenig los bei der FPÖ und eine Anzeige wegen Wiederbetätigung.
20. Juni 2015 |

Mit braunen Müllsäcken, Bannern, Schildern, einem Megafon und einer gehörigen Portion Motivation bewaffnet, stellten wir uns bei der U3-Station Simmering auf und zeigten der FPÖ und ihrer rassistischen Hetze die rote Karte. Auch Aktivist_innen der Sozialistischen Jugend unterstützten die Protestaktion.

Viele Interessierte und Sympathisant_innen freuten sich darüber, dass die Freiheitlichen nicht unwidersprochen ihre rassistische Hetze gegen Flüchtlinge und Muslim_innen verbreiten konnten. Insbesondere Jugendliche beteiligten sich an der Aktion, holten sich blaues Werbematerial vom FPÖ-Stand und warfen es in die braunen Müllsäcke.

Während die Leute bei unserem Stand ihren Spaß hatten, sah der Werbestand der Freiheitlichen eher wie ein Trauerspiel aus. Die Mehrheit in Simmering, das großteils migrantisch geprägt ist, hasst die FPÖ bis aufs Blut. Auf meine Frage hin, ob er denn FPÖ-Material zum Wegwerfen hätte, kam von einem Passanten die Antwort: „Das möchte ich nicht in meine Hände nehmen.“

„Einzelfall“: Wiederbetätigung im FPÖ-Umfeld

20150619_Simmering Brauner Sack Wiederbetätigung(c)Neue LinkswendeAktivist_innen wurden von einem Neonazi mit Hakenkreuz-, SS- und Reichsadler-Tattoo und FPÖ-Werbematerial in der Hand, das er sich zuerst beim Stand der FPÖ-Jugend geholt hatte, angepöbelt. Der Neonazi wurde nach dem Verbotsgesetz angezeigt.

Nach Bildung der rot-blauen Regierung im Burgenland ist es umso wichtiger, gegen eine Koalition mit dieser rechtsextremen Partei zu mobilisieren. Mittlerweile erreichen uns täglich Horror-Meldungen über menschenverachtende Gesetzesverordnungen für Flüchtlinge, die den rassistischen  Nährboden für die FPÖ schaffen.

Wir dürfen uns im Kampf gegen die FPÖ nicht auf die etablierten Parteien verlassen, sondern müssen Bewegung auf den Straßen aufbauen. Unsere Aktion „Brauner Sack“ war die erste im diesjährigen Wiener Wahlkampf, weitere werden folgen.

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.