FPÖ-Studenten beschwören Nazi-Ideologie am Tag der Befreiung vom NS-Regime

Die FPÖ-Sekte Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) fantasiert ausgerechnet am Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus – am 8. Mai – erneut einen angeblichen „Bevölkerungsaustausch“ herbei – eine antisemitisch-antimuslimische Verschwörungstheorie, die zurück auf die Nazis geht.
8. Mai 2019 |

In einer aktuellen Aussendung am 8. Mai – dem Tag, an dem Demokrat_innen die Befreiung von der Terrorherrschaft der Nazis feiern – zeigt der rechtsradikale Ring Freiheitlicher Studenten (RFS), wofür er politisch steht. Der RFS-Bundesvorsitzende Lukas Heim beschwört erneut die Nazi-Ideologie des „Bevölkerungsaustausches“ (er nennt es feigerweise „Bevölkerungswechsel“ beziehungsweise „Bevölkerungsverdrängung“), um sich gegen den „Ansturm von Nordafrikanern“ zu wehren – eine Ideologie, die FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache und die Neonazis der „Identitären“ verbreiten.

Nach dieser haltlosen Verschwörungstheorie (wir haben sie an anderer Stelle ausführlich widerlegt) organisiert eine globale „jüdische“ Finanzelite den Austausch einer (willkürlich bestimmten) „einheimischen Bevölkerung“ durch muslimische Zuwanderer, die höhere Geburtenraten aufweisen würden. Die Sprachwissenschafterin Ruth Wodak erklärte im ORF-Interview, dass der Begriff des Bevölkerungsaustausches „eindeutig auf eine ausgrenzende Ideologie“ hinweise und „stark völkisch“ sei, weil nur die FPÖ definiere, wer zu dieser Bevölkerung gehöre.  

Gewaltaufruf

Gegen diesen „Austausch“ müsse man sich wehren, verlangen die Proponenten der Theorie. In Neuseeland hat das vor wenigen Wochen ein Nazi-Terrorist getan und kaltblütig 50 Musliminnen und Muslime erschossen. Der RFS fordert nun, die Universitäten über die Einführung besonderer „Professuren“ zu militärischen Forschungszentren für „Grenzschutz“ umzubauen, um sich gegen die „Bevölkerungsverdrängung“ zu wehren. Darüber hinaus will der RFS, völlig wahnwitzig, wehrpolitische „Milizübungen“ für Studierende in den Ferien ermöglichen.

Der RFS, der eng mit den „Identitären“ verstrickt ist, würdigt damit nachträglich das Massaker von Christchurch und beschwört ähnliche Zustände in Österreich herauf, in denen Rechtsradikale eigenmächtig zur Schusswaffe greifen. Linkswende jetzt kandidiert bei den kommenden ÖH-Wahlen von 27. bis 29. Mai an der Universität Wien und wird dem RFS und der FPÖ die Hölle heiß machen.

Veranstaltungstipp
"Wie wir die Universitäten auf den Kopf stellen werden" mit Marina Käfer (Linkswende jetzt, Unigruppe) beim Kongress Marx is Muss. Infos auf marxismuss.at
Wann? Samstag, 11. Mai um 15:15 Uhr
Wo? Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien