England: Lehrer_innen planen Kampf gegen Regierung

Delegierte der Gewerkschaftskonferenz fordern die Abschaffung der Eignungstests für Volksschulkinder und rufen zu einem Boykott der Tests für Vierjährige auf.
11. April 2016 |

Die Lehrer_innen haben der konservativen englischen Bildungsministerin Nicky Morgan den Krieg erklärt. Die Regierung versucht, das öffentliche Bildungssystem zu zerschlagen, indem sie die nötigen Bildungsausgaben kürzt und jede Schule zwingt, sich in eine private Akademie umzuwandeln.

Bei einer Konferenz der Lehrer_innen-Gewerkschaft NUT wurde mit überwältigender Mehrheit für Streiks gestimmt, um den Plan zu stoppen. Neben einer Großdemo in London sind die ersten Streiktage für die erste Juliwoche geplant. Dazu werden in den nächsten Wochen weitere Abstimmungen stattfinden, so Alex Kenny vom Gewerkschaftsvorstand: „Wir brauchen Abstimmungskomitees um sicherzustellen, dass alle Mitglieder kontaktiert werden und zu Treffen kommen, um die Abstimmung zu diskutieren.“

Breiter Widerstand gegen Sparpolitik

Die Regierung gerät immer mehr in die Bredouille: Die konservativen Tories drohen wegen des Referendums zum „Brexit“ zu zerreißen. Und neben den Lehrer_innen ist sie auch mit einer zweiten großen Gruppe an öffentlich Bediensteten im Streit – den Jungärzt_innen.

Delegierte brachten einen Abänderungsantrag ein, der die Gewerkschaft auffordert, gemeinsame Aktionen mit den Ärzt_innen zu koordinieren. Auch die Eltern sollen miteinbezogen werden – erste Versammlungen sind bereits in Vorbereitung. Es gibt ein riesiges Potenzial eine breite Massenbewegung aufzubauen, die das öffentliche Bildungssystem verteidigt.

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.