Oxfam-Vermögensbericht: Hateful Eight & Inglorious Basterds

Acht Männer besitzen so viel Vermögen wie die ärmsten 3,5 Milliarden Menschen – das ist die Hälfte der Weltbevölkerung. Zu dieser Erkenntnis gelangte der internationale Verbund von NGOs Oxfam in seinem neuesten Bericht.
13. Februar 2017 |

Die Ungleichheit der Vermögen ist extrem und sie nimmt zu, das zeigt der neue Bericht von Oxfam. (trotz aller methodischer Kritik). Die reichsten acht Männer (!) sind allesamt Unternehmer – von Bill Gates über Investor Warren Buffett bis hin zu Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Während diese Männer im Geld baden, fehlt es Milliarden Menschen am Notwendigsten. An einer stärkeren Besteuerung von Konzernen, am Schließen von Steuerschlupflöchern und an Reichensteuern führt kein Weg vorbei!

Schließlich sind es nicht nur diese „Hateful Eight“, sondern ganz generell die superreichen „Inglorious Basterds“: Das reichste Prozent der Weltbevölkerung besitzt mittlerweile 50,8 Prozent des weltweiten Vermögens – und damit mehr als die restlichen 99 Prozent zusammen.

Vermögenskonzentration

Der neue Oxfam-Bericht verweist damit auf ein grundlegendes Problem: Wir leben in einem System, das auf Ausbeutung beruht und die Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen strukturell vorantreibt. Denn die Vermögen konzentrieren sich – insbesondere seit Beginn der Krise – in immer weniger Händen.

Auch wenn die überwiegende Mehrheit (über 90 Prozent) der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung in Schwellen- und Entwicklungsländern lebt, zeigen neuere Daten des Household Finance and Consumption Survey (HFCS), dass auch im Euroraum Vermögen extrem ungleich verteilt sind: Hier haben die untersten 10 Prozent der Haushalte weniger als 1.000 Euro an Vermögen. Damit verfügt der Haushalt an der Grenze zu den vermögensreichsten 10 Prozent über das 500-fache an Nettovermögen jenes Haushalts an der unteren Grenze. Außerdem führte die Krise dazu, dass die Vermögenärmsten die größten Einbußen erfuhren.

217.000 Millionäre! Aber die Mindestsicherung ist das Problem?

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Wegen des niedrigen Wirtschaftswachstums, der steigenden Arbeitslosigkeit und weil der österreichische Sozialstaat weniger umverteilt, werden private Vermögen wichtiger. „Das verstärkt die gesellschaftlichen Ungleichheitstendenzen“, so die Ökonomen Martin Schürz und Pirmin Fessler in einer neuen Studie im Sozialbericht. Angesichts von 3,3% Millionärshaushalten in Österreich ist es an der Zeit, dass diese endlich ihren Beitrag leisten!

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.