Rechte Parteien dürfen keine Bühne bekommen!

Ilse Delorenzo hat einen offenen Brief an den ORF geschrieben: „Ich und viele Menschen erwarten vom ORF und seinen Mitarbeiter/innen mit unseren Beiträgen, dass keine rechten Parteien, Menschen, Ideologien, was auch immer, Bühne bekommen, geschweige denn unterstützt werden.“
19. September 2017 |

Werte Verantwortliche im ORF,

da ich es nicht gut heiße, dass der öffentlich-rechtliche TV-Sender Österreichs, der mit Millionen von Kunden und deren Gelder Sendung machen darf, Rassisten viel zu viel Sendezeit bietet, muss ich das auch bei euch/Ihnen deponieren. Vor allem appelliere ich, sehr wohl einen Unterschied zu machen, wenn es darum geht, dass komplett rassistisch motivierte Politiker öffentlich reden dürfen und dabei noch mit allen möglichen Hilfsmitteln unterstützt werden. Ich könnte noch verstehen, wenn das die gewinnorientierten und Gewinn maximieren wollenden Privatsender tun, die alle/s und jedes/n puschen, aber meine und Millionen andere Zwangsmitgliedschaften beim ORF verdienen anderes.

Ich kann mir Ihre Antwort schon vorstellen – es müssen alle „demokratisch legitimierten“ Politiker/innen gleich behandelt werden.

Nicht, wenn diese Partei und deren Personen menschenfeindlich, hetzerisch, spalterisch, rassistisch, fast schon faschistoid handeln. Da muss ganz entschieden ein Unterschied gemacht werden, damit sie auch kapieren, dass sie mit ihren Hassanfeindungen nicht weiterkommen. Die FPÖ ist ja auch weit weg davon, die Partei der „kleinen Leute“ zu sein. Warum bringen sie nicht mal eine ganze Sendung über das Abstimmungsverhalten der FPÖ Mandatare im Parlament?

Vormittag, wenn sie manchmal Parlamentssitzungen übertragen, kann kaum ein „Hackler oder eine Hacklerin“ fernsehen, weil aufgrund des ausufernden Kapitalismus viele Menschen arbeiten gehen müssen und sich ihre Zeit nicht selbst einteilen können.

Ja. Das wäre doch mal eine Reportage wert, dass man den Bürger/innen und vor allem den Arbeiter/innen zeigt, wie unsozial die Steigbügelhalter (FPÖ) der Kapitalisten (ÖVP) abstimmen, wenn es um wichtige gerechtere Veränderungen und Gesetze geht. Wir können Ihnen gerne eine Auflistung zukommen lassen.

Ihre zu hochbezahlten Hochrechnungen nach den Wahlen wollen den Menschen immer einreden, wie primitiv die Arbeiter/innen sind und weil sie so sind, sind ihre Jobs nicht so gut, sie sind unzufrieden und wählen daher FPÖ.
Solange aber die „Logik“ so verkehrt ist, dass der bessere Lügner am weitesten kommt und das im TV als normal und legitim hingestellt wird, dürfen wir uns nicht wundern, wenn es Menschen gibt, die das glauben.

Ich und viele Menschen erwarten vom ORF und seinen Mitarbeiter/innen mit unseren Beiträgen, dass keine rechten Parteien, Menschen, Ideologien, was auch immer, „Bühne“ bekommen, geschweige denn unterstützt werden. Denn auch wenn die FPÖ den Parteistatus erlangt hat, heißt das noch lange nicht, dass diese Entscheidung richtig war und ist.

Ich hoffe sehr, dass sie über meine Worte nachdenken, denn es geht sehr vielen so wie mir.

Mit freundlichen Grüßen,

Ilse de Lorenzo
Oberösterreich

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