Rechtsextreme Demos gegen Corona-Maßnahmen

Am 24. April demonstrierten ca. 200 Personen, darunter viele Rechtsextreme, Impfgegner und Verschwörungstheoretiker, am Albertinaplatz in Wien gegen die Covid-19-Maßnahmen der Regierung.
11. Mai 2020 |

Mit dabei waren bekannte Faschisten wie der Obmann der „Identitären“ Martin Sellner oder André Emmanuel Rauch, der bereits 2017 auf einem Neonazikonzert in Themar gesichtet wurde. Die Kundgebung, die wenige Stunden davor polizeilich abgesagt wurde, wurde von der „Initiative für evidenzbasierte Corona-Informationen (ICI)“ organisiert.

Verschwörungstheorien

Dieser seriös klingende Name soll Leute anlocken, die niemals gemeinsame Sache mit Rechtsextremen machen würden, die aber dennoch gegen die Einschränkung von demokratischen Grundrechten sind. Eine gefährliche Falle: Die Redner_innen hielten Vorträge, dass Bill Gates die Weltbevölkerung mittels Zwangsimpfungen chippen wollen würde. Es fielen Nazi-Parolen wie „Wir sind das Volk“ und man demütigte mit „Wir sind die Juden“ die Opfer des Holocausts. Sellner wurde vor Ort vom Boulevardmedium Oe24 gelassen interviewt, ganz so als wäre er nicht jener landesweit bekannte Faschist mit Verbindungen zum Massenmörder von Christchurch, der Sellner sogar mit Spenden gefördert hat.

Am 1. Mai organisierte BZÖ-Politiker Martin Rutter in Klagenfurt eine Autodemo gegen die Maßnahmen. Dieser hetzt auf Facebook gegen Georg Soros „Migrationspapst und 500 Millionenspender für die Migrationsagenda, Börsenhai, Ungar und Jude.“ Am selben Tag versammelten sich am Wiener Ballhausplatz 100 Personen, darunter wieder rechtsextreme Burschenschafter und „Identitäre“, wie Sellner und Immanuel Nagel, dem selbsternannten Führer der (zum Glück gescheiterten) Pegida-Österreich. Dabei wurde das Denkmal für die Opfer der NS-Justiz von Demonstrierenden beschmiert.