Stacheldraht und brauner Sud: Das wahre Gesicht der FPÖ

Die FPÖ wandert stets auf einem schmalen Grat zwischen Bekenntnis zu Faschismus und ihrer respektablen parlamentarischen Tarnung. Die Sympathie für Viktor Orbán und „Bürgerwehren“ zeigen einmal mehr die Gefahr, die die FPÖ für die Demokratie darstellt.
14. Oktober 2015 |

Ursula Stenzel, die „Pelzmantelmadonna der FPÖ“ (Zitat Karl Heinz Gruber, „Kommentar der Anderen“) soll der FPÖ ein respektables Image verleihen, während die Parteiführung NS-Wiederbetätiger und Neonazis auf blauen Kandidatenlisten im Wahlkampf verteidigt und sich dem ungarischen Ministerpräsidenten anbiedert.

„Orbán hat in vielem Recht. Und wir sollten ihm als Österreicher dankbar sein“, meinte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache im Interview mit Österreich. Der ungarische Stacheldrahtzaun sei „absolut richtig“. Um auch „unsere Bevölkerung“ vor „Terroristen“ mit „radikal-islamischem Hintergrund“ zu schützen, „brauchen wir einen Grenzzaun“.

Andreas Mölzer will in Zur Zeit „rigorose Kontrollen der Flüchtlinge, rigorose Asylverfahren und Abschiebungen“, sonst stehe Europa durch „Zivil-Invasion“ vor einem „latenten Bürgerkrieg“ und einer „Islamisierung“. Zur Zeit fordert den „totalen Stopp der unkontrollierten Einwanderung“, „Abschiebung der Illegalen und Kriminellen“, „Erschwerung der Zuwanderung“ und „Rückführung der arbeitslosen Fremden“.

Blauer Lack

Für die Wiener FPÖ kandidiert die „Identitären“-Aktivistin Bernadette Conrads. In den Reihen der Identitären befinden sich „amtsbekannte Neonazis“ (Verfassungsschutzbericht 2014). Der blaue Landesparteisekretär Toni Mahdalik verteidigt Conrads auf Nachfrage des Standard: „Wer bei der FPÖ ist, braucht nicht bei den Identitären oder bei der Pegida mitmarschieren.“

Der Welser FPÖ-Kandidat Ralph Schäfer gründete kürzlich eine „Bürgerwehr“ gegen „kriminelle Einbrecherbanden aus dem Ausland“. Schäfer musste sich vor Gericht bereits wegen NS-Wiederbetätigung verantworten (endete in Diversion). Eine „Jugendsünde“, meinte der Welser FP-Spitzenkandidat Andreas Rabl, der mit 62,97% neuer Bürgermeister geworden ist.

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Der FPÖ Wels ist offenbar wohl bewusst, welche Art Menschen sich als FPÖ-Kandidaten aufstellen lassen. Sie hat wohlweislich die ersten 30 Kandidaten eine Ehrenerklärung mit Bekenntnis zur Demokratie unterschreiben lassen.

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.