Zum 200. Geburtstag von Karl Marx: Der wichtigste Revolutionär aller Zeiten!

Karl Marx wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren. Marx war vor allem eines: Revolutionär. So charakterisierte ihn sein ständiger Wegbegleiter und Freund Friedrich Engels an seinem Grabe. Seine Ideen sind die wichtigste Grundlage zum Sturz des Kapitalismus, der in Zeiten des Klimawandels, Trump und anderer Abscheulichkeiten die gesamte Menschheit bedroht.
24. April 2018 |

Wenn man Marx’ Werk mit nur wenigen Worten zusammenfassen muss, wie wir es hier tun, dann war Marx zuallererst ein glühender Verfechter der Selbstbefreiung. In allen Widerstandsbewegungen der Welt – ob im „Arabischen Frühling“ oder der antikapitalistischen, „globalisierungskritischen“ Bewegung seit den Protesten in Seattle 1999 – ist dieser ungeheure Drang nach Freiheit heute implizit enthalten. Das Streben nach einem selbstbestimmten Leben und einer Welt, in der die Menschen durch ihre Kämpfe die Kontrolle über ihr eigenes Leben zurückgewinnen.

Selbstbefreiung

Marx erkannte die Kräfte, durch die wir uns selbst befreien können, und er hätte die stalinistische Entstellung seiner Ideen nach Lenins Tod auf das Schärfste angeprangert.

„Die Befreiung der Arbeiterklasse muss das Werk der Arbeiterklasse selbst sein.“ Dieser Satz bestimmte Marx’ politische Schriften und sein Handeln. Schon früh erkannte er, wie das herrschende System die Menschen untereinander entfremdet und voneinander isoliert, und dass nur wir selbst in langwierigen Kämpfen Entfremdung und ihre Folgen überwinden können. Jeder kennt das Gefühl, Kräften ausgeliefert zu sein, die wir selbst nicht kontrollieren können: Klimawandel, Umweltzerstörung, Kriege oder die „unsichtbare Hand“ des Marktes.

Feind der Bourgeoisie

Im Kampf selbst erst würden die Menschen ihr Bewusstsein verändern. Deshalb unterbrach Marx jedes Mal sofort seine Studien und warf sich in die Schlacht, wenn sich Widerstand regte. In der Revolution 1848 reiste er den Brandherden nach, und so führte ihn sein Weg auch 10 Tage nach Wien, wo er im Sommer den Aufstand der Arbeiterinnen in der „Praterschlacht“ feierte (einen Umstand, den Günther Haller in seinem erst kürzlich erschienen Buch Marx und Wien würdigt).

Seine Verteidigung der „Pariser Kommune“ von 1871, die unter dem Titel Der Bürgerkrieg in Frankreich erschien, zählt zu seinen glänzendsten Schriften. Zum ersten Mal in der damals noch jungen Geschichte des Kapitalismus entwarfen die Lohnabhängigen von Paris ein Abbild dessen, wie eine selbstbestimmte Welt aussehen könnte: sie verjagten die alten Machthaber und die Polizei aus der Stadt, und wählten ihre Delegierten aus den Arrondissements, die ihrerseits jederzeit abwählbar waren und nicht mehr als einen Arbeiterlohn erhielten. Die Herrschenden hassten die Kommune, und sie hassten Marx dafür, dass er sie so vehement verteidigte.

Theorie und Praxis

Geschrieben hat Marx, um die Welt zu verändern, und das fleißig. Stolze 44 Bände umfassen die Marx-Engels-Werke, seine gesammelten Publikationen, Briefe und Korrespondenzen. Das Manifest der Kommunistischen Partei, die erste programmatische Zusammenfassung der Weltanschauung der „Kommunisten“, wurde in mehr als 100 Sprachen übersetzt und ist nach der Mao-Bibel das am häufigsten gelesene Sachbuch der Welt.

Sein größtes und bekanntestes Werk, Das Kapital, ist zugleich jene Schrift, die am öftesten missverstanden wurde. Wie Marx selbst schrieb, war sein Ziel, „das ökonomische Bewegungsgesetz der modernen Gesellschaft zu enthüllen“ – mit nur einem Zweck: um es zu stürzen. Der Kapitalismus hat die Welt tatsächlich an den Rand des Abgrunds geführt: der Klimawandel bedroht die gesamte Menschheit, kriegerische Konflikte nehmen zu und die andauernde Wirtschaftskrise (die „Lange Depression“) verhindert, dass überlebensnotwendige Investitionen in die Bekämpfung von Armut und Hunger getätigt werden.

Sozialismus im 21. Jahrhundert

Die Zukunft des Planeten hängt davon ab, ob sich Marx’ Ideen 200 Jahre nach seiner Geburt in einer revolutionären Bewegung materialisieren werden, in der die Millionen Arbeiter_innen auf der ganzen Welt das kapitalistische System zum Einsturz bringen. Linkswende jetzt steht in der Tradition von Marx und jener Revolutionärinnen und Revolutionäre, die seine Überzeugungen vor den Entartungen des 20. Jahrhunderts durch den Stalinismus bewahrt und gelebt haben.

Am Antikapitalistischem Kongress Marx is Muss spricht Volkhard Mosler (DIE LINKE Frankfurt) über die Ideen und das Leben von Karl Marx. Wann: 4.-6. Mai. Wo: Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien. Weitere Informationen auf marxismuss.at