50.000 fordern in Wien Gerechtigkeit für George Floyd

Mit 3000 Teilnehmer_innen rechnete Mireille Ngosso, die Initiatorin der #Black_Lives_Matter-Demonstration, über 50.000 sind es geworden. Die große Mehrheit davon war jünger als 18 Jahre.
4. Juni 2020 |

Die vorherrschende Motivation auf den Protesten war Identifikation und Solidarität mit der schwarzen Bevölkerung in den USA, und Empörung über den Mord an George Floyd durch vier Polizisten. Genauso wichtig war Protest gegen Donald Trump und alles wofür er steht: Rassismus, Menschenverachtung, die totale Ignoranz gegenüber der beginnenden Klimakatastrophe und vieles mehr. Deshalb war Demonstration auch so stark von jungen Menschen geprägt, die in den letzten eineinhalb Jahren die größte Protestwelle für Klimagerechtigkeit aufgebaut hatten, und die sich Donald Trump zum Feind gemacht hat.

Nicht erst jetzt haben sich Antirassismus und Ökologiebewegung vereint. Die Tatsache, dass die Erderwärmung Millionen zur Flucht zwingt, war schon längst auf den Protesten von Fridays for Future und all den anderen Klimaprotesten präsent. Die Demonstration heute war nicht nur jung, sie war auch ethnisch wunderbar gemischt. Jugendliche mit migrantischem Background fühlten sich sichtbar wohl unter ihren vielen Freunden, für die Zusammenhalt so selbstverständlich ist, dass sie das künstliche Konzept „Rasse“ wohl kaum mehr wahrnehmen. Das zu beobachten hat definitiv großen Eindruck auf alle älteren Teilnehmer_innen gemacht.

Und die Demonstration hat auch gezeigt wie sehr diese Welt zusammengewachsen ist, wie problemlos man sich mit den Anliegen und Sorgen von Menschen rund um den Globus identifizieren kann. Der heutige Tag hat die Bewegung in Österreich ein großes Stück weitergebracht.