Pannenserie: Gleich drei rechte Magazine müssen zusperren
Den Anfang machte die Neue Aula, die es überhaupt nur zu einer einzigen Ausgabe gebracht hat, ehe man den Laden wieder dicht gemacht hat. Wie SOS Mitmensch anprangerte, wurden in der ersten Ausgabe erneut die rechtsextremen „Identitären“ verteidigt, der Überfall auf Polen als Auslöser des Zweiten Weltkriegs in Zweifel gezogen, Deutschland unter Kanzlerin Angela Merkel mit dem Nationalsozialismus verglichen und rechte Geschichtsrevisionisten als „Verfolgte“ bezeichnet.
Fast zeitgleich gab das rechte Magazin Frank&Frei nach nur zehn Ausgaben auf. „Eine Weiterführung auf dem von Ihnen gewohnten Niveau ist leider nicht möglich“, hieß es in einer Aussendung an die Abonnenten. Wie schade! Dabei haben wir uns so sehr amüsiert, wenn sich Herausgeber Werner Reichel über die Linken echauffierte. Im Sommer erschien im Magazin ein Auszug seines Buches Herbert Kickl und seine Feinde, in dem er sich über „die Linkswende, einer der unzähligen kleinen linksextremen Vereine“ beklagte, weil wir das „braune Kabinett“ der „brandgefährlichen FPÖ-Minister“ ins Visier genommen hatten.
Roger, over and out
Das Magazin alles roger? stellt ebenfalls den Betrieb ein. Dieses unnötige Papier darf man per Gerichtsurteil offiziell „rechtsradikal“ nennen. Das Blatt, in dem der ehemalige FPÖ-Innenminister exklusive Interviews gab und Inserate für den Polizeijob schaltete, war bekannt für die Verbreitung der antisemitischen, antimuslimischen Verschwörungstheorie des „Bevölkerungsaustausches“. Nach dieser Theorie, mit der die rechtsextremen Terroristen von Christchurch oder Halle ihre Taten rechtfertigten, würde der jüdische Banker George Soros hinter der Masseneinwanderung nach Europa stecken.
Von Österreich-Chef Wolfang Fellner befragt, ob ihm nun das Lachen vergangen sei, gibt alles roger?-Herausgeber Ronnie Seunig einen tiefen Einblick, wie die Rechten eigentlich über die Leute denken: „Jetzt darf ich es sagen, weil ich kein Medienmensch mehr bin, dass die Mehrheit die Dummheit ist. Und gegen die Dummheit werde ich immer verlieren.“ Er sei mit einem derartigen Gegenwind konfrontiert gewesen, dass er sich heute denke: „Sei lieber still und leb irgendwo anders.“ Diesem Rat können wir uns nur für alle rechtsradikalen Medien anschließen: Haltets einfach de Pappn und sperrts zu.