Interview über die Geschichte des österreichischen Trotzkismus: „Es war vor allem ein Arbeitertrotzkismus“

Die Website Trotzkistisches Archiv Österreichs dokumentiert die Geschichte des österreichischen Trotzkismus im frühen 20. Jahrhundert. Zwischen 1933 und 1955 befand sich der österreichische Trotzkismus in der Illegalität, darum lassen sich in Bibliotheken nur vereinzelte Dokumente dieser Phase finden. Insgesamt umfasst das Archiv 12.000 Seiten, von denen 7-8.000 nirgendwo sonst auffindbar sind. Mithilfe des Arbeiter*innenstandpunkt dokumentierte Manfred Scharinger die Texte in jahrelanger Kleinstarbeit. Linkswende sprach mit ihm über die Geschichte des österreichischen Trotzkismus in der Illegalität.

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Ukrainekrieg, kalter Krieg 2.0
Der langsame Tod des amerikanischen Jahrhunderts

Der Ukrainekrieg ist das Ende des „langen Friedens“ der imperialistischen Supermächte. Er ist das Comeback des klassischen Krieges mit den Waffen des 21. Jahrhunderts. Im Hintergrund bahnt sich ein neuer heißerer Kalter Krieg 2.0 an. Ein Versuch, die um sich greifende Destabilisierung der aktuellen Weltordnung zu beschreiben.

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Mächtigster Streik seit Mai 68

Gegen die geplante Rentenreform erlebte Frankreich die mächtigste Streikbewegung seit dem Mai 68. Große Teile der Logistik und Energiesektor sind lahmgelegt. Innerhalb der Arbeiter_innenklasse tobt ein Kampf um die Frage eintägiger oder unbefristeter Streik. Gleichzeitig kommt es zu Besetzungen an Universitäten und Schulen. Die aktuelle Streikbewegung lernte von der Revolte der Gelbwesten 2018 und der Bewegung gegen ein neues Arbeitsgesetz 2016. Linkswende sprach mit französischen Arbeiter_innen und Anarchist_innen, über die Strategien und die Entwicklungen des Streiks.

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Interview Nathalie Burkowski: „Rechtsradikale können Hogwarts-Legacy für ihre Agenda nutzen“

In rechtsextremen Kreisen wird das jüngst veröffentlichte Videospiel Hogwarts Legacy als Symbol für trans*feindlichkeit gefeiert. Menschenverachtende Aussagen wie: „Spielt das Spiel, um die Selbstmordrate von trans*-Personen in die Höhe zu treiben“, finden sich in Onlineforen. Gleichzeitig behaupten sich „unpolitische“ Streamer als Opfer von Trans*-Aktivismus, der ein harmloses Spiel verbieten will. Videospiele gehören zu den massentauglichsten und ideologisch einflussreichsten Kulturprodukten. Während die Linke viel über Filme, Serien oder Musik diskutiert, wird dieses Feld weitestgehend beiseitegeschoben. Linkswende sprach mit der antifaschistischen Aktivistin Nathalie Burkowski über Hogwarts Legacy, Videospiele als politisches Kampffeld und wie Faschisten versuchen in der Gaming-Kultur zu rekrutieren.

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Die Arbeit des Körpers: Von der Hochindustrialisierung bis zur neoliberalen Gegenwart – Wolfgang Hien

„Die Arbeiter_innenklasse gibt es nicht mehr, körperliche Arbeit wird durch immaterielle Dienstleistungen verdrängt, die Industrie 4.0 führt zu menschenlosen Fabriken“, solche Plattitüden sind in Seminarräumen, Zeitungsredaktionen und Talkshows allgegenwärtig. „Intellektuelle“ schaffen es, solche Sätze zu formulieren, während alles, was sie umgibt – vom Stuhl, auf dem sie sitzen, über das Smartphone, das sie benutzen, bis zum Essen, das sie bestellen – durch körperliche Arbeit geschaffen wurde. Der Medizinsoziologe Wolfgang Hien zeigt in seinem Buch, wie sich Arbeit zwischen körperlichen Leiden (die andere Seite des Wohlstandes), dem Stolz auf das schaffende Kollektiv und der Rebellion gegen unzumutbare Zustände bewegt.

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Athena: Der Nihilismus im Aufstand

Im 21. Jahrhundert ist die kulturelle Kritik des Kapitalismus zur Ware degradiert. Wöchentlich ein neues Lied, monatlich ein neues Buch, halb-jährlich ein neuer Film, der die Ungerechtigkeit der Welt anprangert. Was all diesen Kulturprodukten gemein ist: Sie erreichen wenig. Die Linzer Jugendlichen, welche sich unter dem Aufruf „Morgen wird Linz zu Athena“ zu MiniAusschreitungen versammelten, durchbrachen diese Logik. Die Netflix Produktion Athena inspirierte sie zum Aufstand. Im Unterschied zur kulturellen Kritik des Kapitalismus belehrt Athena nicht, sondern zeigt wie man revoltiert.

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Athena: Der Nihilismus im Aufstand

Im 21. Jahrhundert ist die kulturelle Kritik des Kapitalismus zur Ware degradiert. Wöchentlich ein neues Lied, monatlich ein neues Buch, halb-jährlich ein neuer Film, der die Ungerechtigkeit der Welt anprangert. Was all diesen Kulturprodukten gemein ist: Sie erreichen wenig. Die Linzer Jugendlichen, welche sich unter dem Aufruf „Morgen wird Linz zu Athena“ zu Mini-Ausschreitungen versammelten, durchbrachen diese Logik. Die Netflix Produktion Athena inspirierte sie zum Aufstand. Im Unterschied zur kulturellen Kritik des Kapitalismus belehrt Athena nicht, sondern zeigt wie man revoltiert.

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Huschke Mau: Entmenschlicht warum wir Prostitution abschaffen sollen

„Was ist das für ein Job, der grundlegend darauf angewiesen ist, dass es traumatisierte Frauen gibt, die ihn erledigen? Dass es Menschen gibt, die heftige Gewalterfahrungen gemacht haben?“ Nach der Flucht vor ihrem gewalttätigen Stiefvater wird Huschke Mau von einem Polizisten in die Prostitution gedrängt. Zehn Jahre erlebt sie tägliche Gewalt, Übergriffe und das Gefühl, zu nichts als zum gefickt werden gut zu sein. Der größte Fehler wäre, ihre Lebensgeschichte als Einzelschicksal abzutun. Mit umfassendem Quellenmaterial zeigt Mau: Prostitution ist auf ein sexistisches, rassistisches und klassistisches System angewiesen.

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