Regierung fördert Rassismus im Schulsystem
Besagter Lehrer hat in einer Wiener Schule unterrichtet und sollte eine neue Klasse als Klassenvorstand übernehmen. Er hat die Liste der Schüler_innen auf Video gebannt, hat ausländisch klingende Namen samt Adressen, Sozialversicherungs- und Notfalltelefonnummern vorgelesen und ist über sie hergezogen. Die Facebook-Gruppe „Österreich muss die Grenzen schließen“, auf der er das gepostet hat, existiert übrigens nach wie vor.
Bevor er von der Wiener Bildungsdirektion suspendiert wurde, hat ihn die Schulleitung noch verteidigt. Er sei bislang nicht negativ aufgefallen und zeige tätige Reue! Das alleine macht schon deutlich, dass Rassismus in Schulen ein strukturelles Problem geworden ist.
Deutschförderklassen sind staatlicher Rassismus
Besonders hart spüren das Kinder, die sich nach einem Vorstoß der Bundesregierung in Deutschförderklassen begeben müssen. Sie werden aus dem Regelunterricht rausgenommen und kommen im besten Fall als Siebenjährige in die erste Klasse Volksschule. Viele müssen mehrere Jahre die Deutschförderklassen wiederholen, und kommen also zum Beispiel als Acht.- oder Neunjährige in die erste Klasse – gebrandmarkt fürs Leben. Unter Zugewanderten, besonders in der türkischen Community, herrscht Angst und Verzweiflung. Jeder kennt einen Fall, wo Kinder, die gut Deutsch können und lediglich noch mit der Satzstellung experimentieren, aus dem Regelunterricht genommen werden und in diesen Sonderklassen landen.
Melisa Erkurt hat in ihrem Buch Generation Haram deutlich gemacht, dass die Probleme mangelnder Sprachkenntnisse und Bildungslücken nicht bei den Kindern festgemacht werden dürfen, wenn man sie beseitigen will. Dafür bräuchte es ausreichend Lehrpersonal, eine Ganztagsschule, die allen Kindern gleiche Chancen bietet und eine positive Einstellung gegenüber den betroffenen Kindern. Das österreichische Schulsystem fördert das Gegenteil und bringt solche Lehrer hervor, wie den eben gekündigten Rassisten.