Die faule Geschichte des Friedensnobelpreises
US-Präsident Donald Trump hat sich den Gewinn des Friedensnobelpreises zum Herzensprojekt gemacht – dieses Jahr wurde er ihm verwehrt. Das Komitee hat ihn aber damit belohnt, den Preis an einen seiner großen Fans zu verleihen: die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado.
Der Friedensnobelpreis wird immer wieder als „der renommierteste Preis der Welt“ bezeichnet. Die Gewinnerin der Medaille wird jetzt mit über einer Million US-Dollar geehrt.
Angeblich werden mit dem Preis Menschen ausgezeichnet, die „die meiste oder beste Arbeit für die Bruderschaft der Nationen, für die Fähigkeiten oder die Reduktion stehender Armeen und für das Beibehalten und herbeiführen von Friedenskongressen“ getan haben.
Man würde also denken, dass sich Trump dafür nicht qualifiziert. Er hat die Militärausgaben erhöht, die Spannungen mit China intensiviert, Zölle eingeführt, nach höheren Militärausgaben der NATO Mitglieder verlangt, den Genozid Israels mit Waffen befeuert und schickt jetzt die Nationalgarde in große US-Städte.
Wenn man sich aber die Geschichte des Preises ansieht, scheint es, als wäre er dafür perfekt geeignet. Über die Jahre wurde der Preis an Kriegsverbrecher und grauenhafte politische Kriminelle verliehen.
Unter ihnen findet sich beispielsweise Henry Kissinger. Als nationaler Sicherheitsberater der Nixon Präsidentschaft war er ein starker Unterstützer des Vietnamkrieges. Eine halbe Million Vietnames:innen wurden damals getötet. Er war auch der Architekt eines geheimen Bombenangriffs auf Kambodscha, während dieses Kriegs. 1973 unterstützte er den Coup d’état gegen den Chilenischen Präsidenten Allende und den schmutzigen Krieg der argentinischen Militärdiktatur in den 70ern und 80ern.
In anderen Worten: Kissinger war einer der größten US-Kriegsverbrecher, denen nie ein Prozess gemacht wurde.
Der Preis wurde auch drei Premierministern des rassistischen, terroristischen, Siedler-kolonialen Apartheidstaates Israel verliehen: Menachem Begin, Yitzhak Rabin und Shimon Peres. Um den Enthusiasmus für Apardheidstaaten zu bestätigen, wurde auch dem letzten weißen Premierminister Südafrikas Frederick Willem de Klerk der Preis noch vor dem Ende der Apartheid verliehen.
Aber auch andere rücksichtslose und brutale Politiker waren erwähnenswerte Preisempfänger. Anwar Sadat – ägyptischer Präsident – bekam den Preis 1978. Der Anführer der nordirischen „Orange Order“-Fanatiker, David Trimle, konnte sich 1998 darüber freuen.
Trump könnte also mit seinem Vorhaben, den Preis zu gewinnen, nächstes Jahr durchaus erfolgreich sein: Auch er ist ein Kriegsverbrecher, ein grässlicher Fanatiker und Krimineller.
Ein Artikel von Rob Hoveman übersetzt von Echo Vinasha Lex
