Iranischer Student: Ich darf nicht mehr in die USA einreisen

Mohammad Mosadegh ist iranischer Staatsbürger und von Trumps Einreiseverbot in die USA betroffen. Er ist besorgt über die Auswirkungen, die der Präsidentenerlass auf die iranische Innenpolitik haben könnte.
29. Januar 2017 |

Als Iraner beziehungsweise Muslim darf ich leider nicht mehr in die USA einreisen. Aber kein Problem. Zumindest darf ich noch „Breakfast in America“ (Musik von Supertramp) hören…

Es ist jeder klar, dass es beim Einreiseverbot nicht darum geht, gegen Terrorismus zu bekämpfen, sondern es wird radikalen Gruppen wie ISIS oder al-Qaida eine gute Ausrede geben, noch mehr und stärker gegen den Westen und die USA zu hetzen.

Im Iran gibt diese Maßnahme den Konservativen eine tolle Möglichkeit, in der Öffentlichkeit die USA und Europa als Feinde zu darzustellen. Sie haben schon vor dem Atom-Deal gesagt, dass man Amerika nicht vertrauen kann. Das heißt sie werden wahrscheinlich bei den kommenden iranischen Präsidentschaftswahlen gute Chancen auf einen Sieg gegen den derzeitigen „moderaten“ Präsidenten bekommen. Und der Iran wird wieder wie vor vier Jahren ein isoliertes Land werden.

Andere Länder wie Saudi-Arabien, mit denen die USA gute Geschäfte machen, befinden sich übrigens ganz auffällig nicht in der Liste…

Mohammad Mosadegh
lebt und studiert derzeit in Wien

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.
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