Rassismus dient rein politischen Zielen

Eine groß angelegte Studie über die wirtschaftlichen Auswirkungen von „Flüchtlingsströmen“ zeigt, dass sowohl Wirtschaftsleistung als auch die Arbeitslosigkeit der betroffenen Volkswirtschaften von Flüchtlingen profitieren. Länder, die sich abschotten, zahlen drauf!
28. September 2018 |

„Man sollte zwar alle Schutzsuchenden aufnehmen, aber kein Land verträgt so viele Flüchtlinge, wie 2015 gekommen sind“ ist ein oft gehörtes, aber nicht gerechtfertigtes Entgegenkommen an die Fremdenfeindlichkeit. Auch das unter Linken so beliebte Argument, dass Fremdenfeindlichkeit im Interesse der Gewinne des Kapitals verbreitet würde, wird durch die Studie nachhaltig widerlegt.

Klassenkampf von oben

Die flüchtlings- und generell fremdenfeindliche Politik unserer Regierung hat keine wirtschaftliche Basis, sie dient rein politischen Zwecken. Das heißt, sie dient nur dazu, das Land, seine Politik und sein gesellschaftliches Klima weiter nach rechts zu rücken – sogar um den Preis von wirtschaftlichen Nachteilen.

Allerdings bedeutet ein Rechtsruck natürlich einen nachhaltigen Vorteil der Kapitalistenklasse gegenüber der Arbeiterinnen- und Arbeiterklasse, er dient also Kapitalinteressen. Das ist allerdings etwas völlig anderes als die Behauptung: „Wir können uns so viele Flüchtlinge nicht leisten!“

Rassismus nachgeben war ein schwerer Fehler

Rassismus nachgeben war ein schwerer Fehler

Flüchtlinge und Migranten auf der Suche nach einer sicheren Unterkunft verschaffen den Volkswirtschaften ihrer Gastgeberländer Vorteile, besagt die Analyse von Daten, die über 30 Jahre in 15 westeuropäischen Ländern, darunter Österreich, gesammelt wurden. Gemessen wurden die wirtschaftlichen Effekte anhand von zwei aussagefähigen Größen, dem Bruttonationalprodukt pro Kopf und der Arbeitslosenrate.

Die Entwicklung dieser beiden Größen wird noch der Entwicklung der öffentlichen Ausgaben und Einnahmen, dem so genannten Haushaltssaldo, gegenübergestellt. Die Studie wurde im Mai dieses Jahres von der American Association for the Advancement of Science (Amerikanische Gesellschaft für den Fortschritt der Wissenschaft) veröffentlicht.

Sie schaffen Arbeitsplätze

Hippolyte d’Albis, der Leiter der Studie, erklärte in einem Interview gegenüber dem Magazin nature: „Manche Leute sagen, sie würden Flüchtlinge gerne Willkommen heißen, aber wir können uns das nicht leisten. Wir konnten allerdings zeigen, dass das historisch betrachtet falsch ist, und dass eine Wirtschaft schlechter dran sein könnte, wenn wir Flüchtlinge nicht Willkommen heißen.“

Die Zahlen zeigen, dass binnen zwei Jahren nach dem Zustrom von Zuwanderern die Arbeitslosigkeit der Gesamtbevölkerung signifikant niedriger wird und die Wirtschaft wächst. Die positiven Effekte erklären sich durch die erhöhte Nachfrage am Markt, durch das zur Verfügung stellen von Dienstleistungen, durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und durch das Zahlen von Steuern.

Nicht nur das, die Studie demonstriert auch, dass die Hindernisse für Flüchtlinge am Arbeitsmarkt und bei der freien Niederlassung die positiven Effekte für die Volkswirtschaften hinauszögern. Bei Flüchtlingen verzögern sich wegen der durch die Politik verursachten Hindernisse die positiven Effekte auf drei bis sieben Jahre, weshalb diese Wohltat nicht so leicht wahrgenommen wird.