Transrechte gegen Rechtsextreme verteidigen!
Schon in ersten zweieinhalb Monaten von 2023, wurden in den USA in 41 (!) der 50 amerikanischen Staaten transfeindliche Gesetzesentwürfe eingebracht, insgesamt sind es 460, davon 53 allein in Texas. Diese beinhalten die Einschränkung medizinischer Versorgung (so etwa Geschlechtsumwandlungsverfahren), die Kriminalisierung von trans Personen bei jeglichen Auftritten, öffentlich oder im Bildungswesen, das Verbot Bücher im Schulunterricht einzusetzen, die eine Vielfalt von Geschlechtern und Sexualitäten repräsentieren und einiges mehr. Die Kriminalisierung der reinen Existenz von trans Personen und der dadurch geschürte Hass ist lebensgefährlich. Eine Studie, die in dem Journal of Interpersonal Violence veröffentlicht wurde, kommt zu dem erschreckenden Ergebnis, dass 82 Prozent der in den USA lebenden transgeschlechtlichen Jugendlichen bereits Selbstmordgedanken hatten und 40 Prozent einen Suizidversuch hinter sich haben. Diese Zahlen sind Ausdruck der enormen strukturellen und direkten Gewalt, die trans Personen tagtäglich erfahren.
Netzwerk aus Fundamentalisten
Ein kürzlich geleakter E-Mail-Verkehr des republikanischen Abgeordneten Fred Deutsch zeigt auf, dass es eine enge Zusammenarbeit zwischen rechten fundamentalistischen Gruppen in Amerika und konservativen Abgeordneten gibt. Transfeindliche Ärzte, Anwälte und andere Akteure aus diesen Kreisen wurden mitunter als „Experten“ vor den Supreme Court geladen oder formulierten Gesetzesentwürfe vor. Unter ihnen befindet sich auch die christlich-konservative Alliance Defending Freedom, die ihren Hauptsitz in Wien hat und seit Jahren in parlamentarische Verfahren eingreift, insbesondere bei Themen wie Abtreibung und Sexarbeit.
Drag Story Hour schützen
In Österreich springen jetzt FPÖ und Identitäre auf den Zug aus den USA auf, schüren Hass auf Transpersonen und bedrohen sie.. Derzeit ruft der Identitären-Chef Martin Sellner in seinem Telegram-Chanel dazu auf, die Drag Storytime for Kids zu stören – ein Projekt, bei dem trans Personen Kindern aus Büchern vorlesen. Als die Identitären denselben Dreck bei einer Drag Story Hour im Juni 2022 versuchten, wurden sie von zahlreichen Antifaschist_innen blockiert. In der gleichen Stärke müssen wir bei den beiden Veranstaltungen im März und April auftreten: niemals dürfen wir es zulassen, dass Rechtsextreme trans Personen attackieren und die öffentliche Meinung mit ihrer Hetze vergiften.
In einer Gesprächsrunde zum Thema Queerfeminismus am Dschungel Wien bringt es die Aktivistin PaulA Helfritzsch auf den Punkt: „Dass es sichere Räume gibt, ist enorm wichtig. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass diese Räume nicht einfach da sind. Wir mussten sie blutig erkämpfen.“
Die Moderation ergänzt: „Und wenn wir viele sind, können wir auch für jene kämpfen, die selbst gar nicht die Möglichkeit dazu haben.“