Im Visier: Markus Ripfl

Zu rechtsradikal für die FPÖ, das muss man heutzutage mal schaffen. Markus Ripfl wurde aus der FPÖ ausgeschlossen, weil er öffentlich ein Lied der Band eines NPD-Kandidaten, der „Division Germania“, geliked hatte.
9. Januar 2019 |

Offenbar ist er immer noch furchtbar gekränkt. Deshalb hat er jetzt kürzlich seine eigene kleine rechtsradikale Splittergruppe Die Stimme für Neonazi-Studenten aus deutschnationalen Burschenschaftern der „Olympia“ gegründet.

Ein Anhänger der Stimme (Thomas K.-C.) hat es kürzlich sogar ins Parlament und in die Schlagzeilen geschafft. Undercover als Sicherheitsmann getarnt nahm er am U-Ausschuss zur Affäre um den Verfassungsschutz teil, wurde jedoch rasch als Anhänger des Neonazi Gottfried Küssel enttarnt und wieder auf die Straße gesetzt.

Eigentlich amüsant, dass die Stimme dem Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) mit seinen lächerlichen 3 Prozent bei den letzten ÖH-Wahlen weitere Stimmen wegnehmen und damit den braunen Rand der Studentenschaft ganz in die politische Bedeutungslosigkeit in der ÖH stürzen könnte. Es ist nur bedenklich, dass sich eine Gruppe öffentlich zur Wahl stellen darf, deren Führung aus einer Burschenschaft wie der „Olympia“ kommt. Hans-Henning Scharsach schreibt: „Keine der österreichischen Burschenschaften trägt ihre Verwurzelung in den Traditionen des Nationalsozialismus so offen zur Schau.“

Momentan wettert Ripfl gemeinsam mit seinen Freunden gegen den „bösen“ George Soros, da dieser mit seiner „Universität der Volksfeinde“ ganz viele „Volkszerstörer“ in Wien ausbilden will. Außerdem habe er, so Ripfl, ein Netzwerk und Kapital, also brandgefährlich. Natürlich geben sie sich aber auch ganz tierlieb und als Umweltschützer auf ihrer Website, ist ja schließlich als Heimatschutz zu verstehen.

Ripfl grüßt Freunde übrigens mit dem Kühnengruß (eine moderne Form des Hitlergrußes) und liebt die Keltenkreuzfahne (Hakenkreuz-ähnliches Symbol der Neonaziszene). Das tolerierte man damals in der FPÖ noch, aber das mit der Neonazi-Band war dann doch zu viel.

Doch zum Glück sind sie bei der Burschenschaft „Olympia“ nicht so streng, dort kann er mit seinen Kameraden Norbert Nemeth (Direktor des FPÖ-Parlamentsklubs), Martin Graf (FPÖ-Abgeordneter) und Michael Sieder (Mitarbeiter der FPÖ-Nationalratspräsidentin Annelise Kitzmüller) weiter seine Bierchen trinken und von den guten alten Zeiten schwärmen. Seit dem Zweiten Weltkrieg sei nämlich alles schlimmer geworden, finden die hoffentlich bald verstummenden Stimmen der Verstimmten.

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