Bernt Engelmann: Wir Untertanen
Elite als Unterdrücker
Seit dem Mittelalter sind es die gleichen Adelsfamilien, die ihren Reichtum und die damit verbundenen Machtpositionen an ihre Nachkommen weitervererben. Sie teilten sich die Länder und die zu der Zeit wie Sklaven lebenden Untertanen auf. Das kapitalistische Wirtschaftssystem änderte kaum was daran, dass diese Adligen bis heute auf Reichtümern sitzen, die sie sich auf Kosten der Bauern angeeignet haben.
Geschichte des Widerstands
Gegen die Unterdrückung und Ausbeutung durch diese kleine Elite gab es mehr erfolgreiche Aufstände als uns aus dem Schulunterricht bekannt ist. Am Ende des Mittelalters waren es Bauern, die sich ihre Felder von den adligen oder geistlichen Lehensherren erkämpften und Unterstützung von einigen Städtern bekamen, die gegen die Macht des Adels aufbegehrten. Im 19. Jahrhundert forderten die städtischen Bürger nationale Einigkeit und gleiche Rechte vom Landadel ein. Die weitreichendsten und bis heute anhaltenden Verbesserungen wurden aber durch die Arbeitenden in harten Kämpfen erreicht.
Die erfolgreichen Revolten waren oft nur von kurzer Dauer. Nach schnellen Siegen fehlte das gemeinsame Ziel und die überrumpelten Herrscher konnten mit der Hilfe von Söldnerheeren die Macht wiedererobern. Die Aufstände wurden immer wieder von Menschen, die sich mit dem bisherigen System arrangieren wollten, an die alten Herrschenden verraten. So wurden die Bauernaufstände unter Thomas Müntzer von Martin Luther inspiriert, der sich nach Ausbruch der Kämpfe aber auf die Seite eines Flügels der Herrschenden schlug und den Tod der aufständischen Bauern forderte. Genauso wandten sich die liberalen Großbürger gegen die zuvor mit ihnen verbündeten Bauern und Arbeiter und ließen sie niederschießen, nachdem sie sich von der Revolution 1848 in die Regierungen hatten bringen lassen.
Aus der Geschichte lernen
Bernt Engelmann lässt uns mit den Aufständischen mitfühlen und ihre Überzeugung spüren. Jeder Verrat an den Revolten schmerzt und macht wütend auf die Liberalen, die aus Misstrauen gegen die aufbegehrenden Massen die Kämpfe lieber Niederlagen heraufbeschwören, als sich auf einen Neubeginn einzulassen.