FPÖ-Salzburg forderte Schule nach „echtem Deutschen“ Lorenz zu benennen
Die FPÖ sorgte im Bildungsausschuss des Salzburger Gemeinderates für einen Eklat. Auf der Tagesordnung stand die Umbenennung der Volksschule Nonntal in „Montessori Schule Nonntal“. Die FPÖ stellte einen Gegenantrag, die Schule nach Konrad Lorenz zu benennen. FPÖ-Gemeinderat Erwin Enzinger erklärte „Die Freiheitlichen wollen ein starkes Zeichen gegen die politisch motivierte Verunglimpfung von Konrad Lorenz setzen.“ Die Universität Salzburg verlieh Lorenz 1983 das Ehrendoktorat – das sie ihm nun wegen seiner NS-Vergangenheit wieder aberkannte.
Bei Konrad Lorenz gehe es nicht allein um sein Bekenntnis‚ dass er 1938 seine ganze wissenschaftliche Lebensarbeit „im Dienste nationalsozialistischen Denkens“ stellte, rechtfertigte der Rektor der Universität Salzburg, Heinrich Schmidinger, die Aberkennung, sondern vor allem um seine noch 1940 gemachte Aufforderung zum Genozid: „So wie beim Krebs … der leidenden Menschheit nichts anderes geraten werden kann als möglichst frühzeitiges Erkennen und Ausmerzen des Übels, so beschränkt sich auch die rassehygienische Abwehr gegen die mit Ausfallserscheinungen behafteten Elemente auf die gleichen recht primitiven Maßnahmen“.
Lorenz behauptete nach dem Krieg, er hätte vom Massenmord nichts gewusst. Die Fakten sprechen eine andere Sprache. Lorenz arbeitete im „Rassenpolitischen Amt“ (RPA) der NSDAP aktiv an der Rassenideologie der Nazis mit. 1940 forderte er, dass „die Rassenpflege auf eine noch schärfere Ausmerzung ethisch Minderwertiger bedacht sein müsste, als sie es heute schon ist“ und meinte: „Der rassische Gedanke als Grundlage unserer Staatsform hat schon unendlich viel in dieser Richtung geleistet.“ Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits Anstaltsinsassen zwangssterilisiert, zu Tode gehungert, zu Tode gespritzt und man begann Menschen massenweise zu vergasen.