FPÖ und ÖVP öffnen Tore für Neonazi-Kongress in Linz
Am 29. Oktober soll in Linz der rechtsextreme Kongress „Verteidiger Europas“ stattfinden. Das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) spricht von einer „neofaschistischen Schlagseite des Treffens“. Hinter dem Kongress steckt das Magazin Info-Direkt, das vom Obmann der rechtsextremen Landsmannschaft (ÖLM) herausgegeben wird.
Als Sprecher angekündigt sind FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl, ZUERST!-Chefredakteur Manuel Ochsenreiter und der Pressesprecher der Deutschen Burschenschaft, Philip Stein, der im Buch „Nazivorwurf – Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein“ offenbart, dass er sichtlich kein Problem hat, Neonazi genannt zu werden. Als „Aussteller“ mit dabei ist auch die Neonazi-Organisation „Identitäre Bewegung“, die für die Gewaltattacke auf Studierende und Flüchtlinge im Audimax verantwortlich war.
Die oberösterreichische ÖVP-FPÖ-Regierung stellt Neonazis die Redoutensäle des Landes zu Verfügung und auch der Verfassungsschutz gab seinen Segen. Das Bündnis Linz gegen Rechts und das Oberösterreichische Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus organisieren eine Großdemo. Der grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon unterstützt den Aufruf, weil „den Faschisten in Europa kein Fußbreit gehört“.
Über 700 Menschen, darunter zahlreiche KZ-Überlebende, Künstler_innen und Prominente, haben den offenen Brief „Kein Mietvertrag für Rechtsextreme“ an Landeshauptmann Josef Pühringer unterschrieben.
Großdemo „Linz stellt sich quer!“: Samstag, 29. Oktober, 14 Uhr, Hauptbahnhof Linz