Im Visier: Gerhild Schwab, RFS

Die rechtsradikale Splittergruppe des Rings Freiheitlicher Studenten (RFS) kandidiert wieder bei den ÖH-Wahlen. In Wien stellte der RFS zuletzt einige Frauen an die Spitze – wohl aus dem Kalkül heraus, den maskulinen deutschnationalen Stallgeruch zu übertünchen und wieder wählbar zu werden. Bei den letzten Wahlen erhielt der RFS mickrige 3,05 Prozent der Stimmen. Gerhild Schwab soll es nun als stellvertretende Vorsitzende des RFS richten.
20. März 2019 |

Schwab ist FPÖ-Bezirksrätin in Wien-Meidling und war, wie der Blog Feministische Informations-und Dokumentations-Arbeit (fida) recherchiert hat, Sprecherin der deutschnationalen Mädelschaft „Sigrid zu Wien“ – ja, so einen Mutterkreuz-Verein soll es auch geben! In der Mädelschaft bekommen die Frauen ihren Platz im tausendjährigen Reich richtig eingebläut: „Familie statt Feminismus“ heißt es da etwa. Der Wahlspruch der Sigrid lautet: „Edel sei die Frau, hilfreich und gut.“ Sigrid bekennt sich laut der Recherche-Plattform Stoppt die Rechten zur „Schicksalsgemeinschaft des deutschen Volkes“ und für ein „uneingeschränktes Selbstbestimmungsrecht aller Deutschen“.

Allerdings steht es schlimm um die Schicksalsgemeinschaft. Kurz vor den Protesten gegen den WKR-Ball 2013 posierte das teutsche Mädel Schwab noch stolz mit Degen (obwohl sie sich anders als ihre männlichen Kameraden nicht schlagen darf), ehe sie ihren Kameraden auf Facebook mitteilte, sie habe vor der Antifa „voll Angst gehabt“.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Schwabs Mutter ist Elisabeth Keyl, Kassierin der Mädelschaft Sigrid (oder „Säckelwärtin“, wie das in den ewiggestrigen Kreisen heißt). Keyl war Chefsekretärin von FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache und eine gute Freundin des Neonazi Gottfried Küssel. Keyl besuchte Küssel regelmäßig im Gefängnis, als dieser in den 1990er-Jahren erstmals wegen Wiederbetätigung hinter Gitter musste. Schwabs Mama wurde, laut profil, in der rechtsextremen Szene „SS-Lily“ genannt.

Für Konflikt hat die neue RFS-Führung bereits gesorgt. Aus Protest gegen den Wechsel hat sich eine weitere Splitter-Splittergruppe rund um den Olympia-Burschenschafter Markus Ripfl – „Die Stimme“ – abgespalten, die ebenfalls bei den ÖH-Wahlen antreten will. Kein Wunder, schließlich ließen die von Norbert Hofer (FPÖ) herausgegebenen Leitlinien für Parteiorganisationen verlautbaren: „Wie immer sie geartet sein mag, verliert jede Organisation, in den Augen sowohl männlicher als auch weiblicher Betrachter an Ansehen, je höher der Frauenanteil ist und je bedeutender die von Frauen bekleideten Funktionen sind“ Armes Mädel Schwab!

Linkswende jetzt kandidiert bei den ÖH-Wahlen von 27. bis 29. Mai 2019 an der Universität Wien! Wir brauchen deine Stimme für den Widerstand gegen Faschismus, Rassismus und Klimazerstörung!