Kultursommer in Wien

Diesen Sommer gibt es wieder zahlreiche Gelegenheiten, sich die Freizeit mit einem spannenden Kulturprogramm zu füllen. Neben zahlreichen Open Air Kinos gibt es musikalische Leckerbissen und sehenswerte Ausstellungen. Jakob Zelger hat einige Höhepunkte für euch herausgesucht.
8. Juli 2019 |

Kino am Dach

Bereits zum 16. Mal findet diesen Sommer wieder das Kino am Dach der Hauptbücherei am Gürtel statt. In drei Monaten werden rund 100 Filme vom europäischen Autorenfilm, über den amerikanischen Independent-Streifen hin zu preisgekrönten Filmklassikern gezeigt. Auch gesellschaftskritische und politische Filme haben Einzug ins Programm gefunden.

Gezeigt wird unter anderem der Film Ute Bock Superstar, ein Portrait über die 2018 verstorbene Wiener Flüchtlingshelferin, am 10. Juli um 21:00 Uhr.
Im Film Three Billboards outside Ebbing, Missouri wird der Kampf einer Mutter gegen die Polizei beschrieben, um die Aufklärung der Vergewaltigung und des Mordes ihrer Tochter durchzusetzen: 27. Juli, 20:30 Uhr.
Der Film BlacKkKlansman von Spike Lee erzählt die wahre Geschichte eines schwarzen Polizisten, der in den USA der 70er-Jahre den Ku-Klux-Klan unterwandert und seine Machenschaften aufdeckt: 29. August um 20:30 Uhr.

Weitere Infos auf kinoamdach.at

Von Reggae bis Clit-Rock

Vom 9. bis 26. August werden auch dieses Jahr wieder die Afrika Tage auf der Wiener Donauinsel abgehalten. Neben afrikanischen Kunstgegenständen, kulinarischen Spezialitäten und jeder Menge Musik-Acts ist ein wichtiger Teil der Afrika Tage das Ansprechen von Problemen auf dem afrikanischen Kontinent. Unterstützende Organisationen, für die an den eintrittsfreien Tagen (12., 19. und 26. August) Spenden gesammelt werden, sind Ärzte ohne Grenzen, Flüchtlingsprojekt Ute Bock, Amnesty International und Aids Hilfe Wien.

Ein musikalisches Highlight wird der Auftritt von Patrice am 18. August um 20:30 Uhr darstellen. Im Jahr 2008 schrieb er einen Song gegen die Politik des damaligen US-Präsidenten George W. Bush, bis 2010 setzte er sich im Verein Brothers Keepers gegen Rassismus und Fremdenhass ein. Heute findet er scharfe Worte gegen AfD und Trump und sagt, dass man Stellung beziehen muss. Im letzten Album Life‘s Blood mischen sich Reggae-Beats mit Pop und es ist Platz für kritische Botschaften und Aufrufe zum Widerstand.

© Arena Wien


Am Sonntag, 28. Juli wird die Arena zur Bühne für die „Clit-Rock“-Band Skunk Anansie, die auch in Wien ihre 25-jährige Bandgeschichte feiern werden. Im Gegensatz zu den weißen Vorstadtbubis, die Ende der 90er-Jahre die großen Brit-Pop-Bands gebildet hatten, hoben sich Skunk Anansie und ihre schwarze Frontfrau Skin seit ihrer Gründung durch starke, antirassistische, feministische Texte und ihre Experimentierfreudigkeit bei Sounds ab. Ab 19 Uhr Open Air in der Arena Wien, Baumgasse 80.

Weitere Infos auf wien.afrika-tage.de und arena.wien

Kino im Gemeindebau

Unter dem Motto „30 Jahre VOLXkino“ zieht im Sommer Wiens ältestes Open Air Kino durch diverse Bezirke und Gemeindebauten. Seit 25. Mai macht das „erfolgreichste Wanderkino Österreichs“ mit seinen Vorstellungen Halt in fast allen Bezirken. Um 100 Jahre sozialen Wohnbau zu feiern, kann das Gratis-Kino in sechs Gemeindebauten besucht werden. Eine Besonderheit bildet ein cineastischer Spaziergang in der Seestadt Aspern, wo an drei Standorten Kurzfilme auf Hauswände projiziert werden.

Die gezeigten Filme reichen von Blockbustern wie Guardians of the Galaxy bis zum österreichischen Kurzfilm. Nicht zu kurz kommen auch politische Filme wie Waldheims Walzer (5. September, 19:30 Uhr, Tempelgasse 5, 2. Bezirk), Ausländer raus! Schlingensiefs Container (25. August, 21:00 Uhr, Arena Wien, Baumgasse 80, 3. Bezirk) und Z – Anatomie eines politischen Mordes (29. Juni, 21:00 Uhr, Jodok-Fink-Platz, 8. Bezirk). Noch bis 16. September finden die Vorstellungen statt.

Alle Infos dazu auf volxkino.at

Klimawandel im Museum

In der aktuellen Ausstellung Dahinschmelzen: Gletscher als Zeugen des Klimawandels können im Naturhistorischen Museum Wien die Auswirkungen des Klimawandels in dramatischen Bildern nachverfolgt werden. „Im Gegensatz zu Waldbränden, Überschwemmungen und anderen Wetterereignissen kann der Massenverlust der Gletscher zu 100 Prozent auf globale Temperaturschwankungen zurückgeführt werden.“

Seit 2008 werden weltweit Künstler_innen von der Stiftung Project Pressure beauftragt. Die daraus entstandene Ausstellung besteht aus drei Teilen, die sich der Notwendigkeit von Gletschern für die Menschheit und der Gefahr bei deren Abschmelzen widmen. Das Naturhistorische Museum hat von Donnerstag bis Montag 9:00-18:30 Uhr und Mittwoch 9:00-21:00 Uhr geöffnet.

Weitere Infos auf nhm-wien.ac.at