Überwachung und Repression: Nein zur autoritären Wende an der Uni!

Zurzeit leben wir in einer Gesellschaft, die immer autoritärer wird. Egal wo man hinschaut, halt macht dieser Trend vor nichts. Die Wiener Linien stellen immer mehr Sicherheitsbeauftragte ein, gemeinsam mit der Polizei verbreiten sie ein autoritäres Klima in den öffentlichen Verkehrsmitteln. „Nicht österreichisch aussehende“ Menschen bekommen die volle Breitseite der autoritären Wende des Staates zu spüren. Jeder Mensch, welcher mit offenen Augen durch die Stadt läuft, kann diese Entwicklungen beobachten.
10. Dezember 2018 |

Dieser Artikel ist Teil der Serie Warum wir bei den ÖH-Wahlen antreten!

Beispiele gibt es viele. Rassistische Polizeikontrollen an der U6 sind etwas Alltägliches. Im Winter werden Obdachlose aus U-Bahn-Stationen vertrieben, damit wir nicht mit den Folgen der Politik der Reichen und Mächtigen konfrontiert werden. Dabei nimmt die Kriminalitätsrate in Österreich eigentlich immer mehr ab.

Dies hat nichts mit Blödheit zu tun, sondern das Ziel lautet: Den öffentlichen Raum vom Schund der Unterschicht zu reinigen. Nach dem Schema: Wer sich kein U-Bahnticket leisten kann, hat auch nichts in der Station verloren!

Die Universität ist natürlich kein von der Gesellschaft losgelöster Ort. Auch dort lassen sich immer autoritärere Züge feststellen. Wo die Universität früher noch ein Ort war, um kritische Diskussionsrunden zu bewerben, hängen dort heute Werbeplakate über Studentenkonten, Bleistifte oder sonstige Produkte – das ist ein Skandal sondergleichen!

Wie die Wiener Linien stellt auch die Universität immer mehr Sicherheitsbeamte ein. Durch diese „Securities“ sollen Audimaxbesetzungen wie 2009/10 verhindert werden und ein pures ECTS-Punkte-Sammeln an der Uni garantiert werden.

Aus diesem Grund werden Hörsäle abseits der Vorlesungen mittlerweile immer zugesperrt. Nichts soll und darf den Betrieb Universität stören. Kritisches Denken und Selbstentfaltung fördern? Ganz sicher nicht, hier sollen nur zukünftige Arbeitskräfte und Humankapital ausgebildet werden. Bei Vorlesungen, die zu widerständiger Praxis führen könnten (wie der Ringvorlesung „NEIN! Theorie und Praxis zivilen Ungehorsam“), positionieren sich die Securities in der Nähe des Hörsaales, um zu zeigen: wir sind da, denkt nicht einmal an Widerstand.

Die Universität muss wieder ein Ort werden, an dem Ideen ausgetauscht werden und das kritische Denken der Studierenden den Stellenwert bekommt, den es verdient. Wir sind gegen diese autoritäre Entwicklung und sehen die Maximierung der Überwachung und Repression als bedrohlich und freiheitseinschränkend. An der Wand im ersten Stock des Neuen Institutsgebäudes steht die Forderung: „Die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei!“ – wie passt dieser hübsch klingende Satz mit der Realität der Überwachung an den Unis zusammen?
Darum fordern wir: Securities raus aus unserer Uni und den Hörsälen!