Abstimmung bei MAN: „Wir lassen uns nicht erpressen“
Der Ausgang der Abstimmung war schon einige Tage vorhersehbar. Bereits bei der im Vorfeld abgehaltenen Vollversammlung konnte man eine Tendenz erahnen, hatte doch der der MAN-Vorstand nur erpresserische Aussagen getätigt. So nach dem Motto „Friss oder Stirb“, ihr habt eh keine Chance, sonst wird dieser Standort abgewickelt und geschlossen!
Der Investor Siegfried Wolf hat zwar bei der Vollversammlung wie ein Profi agiert, seine Produkte konnten jedoch nicht überzeugen, auch sein Geschäftsmodell war sehr dürftig! Wir, die Beschäftigten der MAN, sind jedoch eine stolze Mannschaft und lassen uns nicht erpressen. Auch in den zehn Tagen zwischen der Vollversammlung und der Urabstimmung konnte weder der Investor noch die MAN zu uns den Beschäftigten klare Aussagen tätigen! Z.B.: Wie sieht der Übernahmevertrag aus? Gibt es ein Organigramm, wo ersichtlich ist, wie man auf die Zahl 1.250 Mitarbeiter kommt und ist meine Abteilung überhaupt bei diesem Konzept dabei? Was passiert, wenn ich nicht unterschreibe? Es gab dazu keine Aussagen! Lediglich, dass es eine 15%ige Nettoreduktion bei Lohn und Gehalt geben wird, konnte klar beantwortet werden!
In diesen Tagen wurde extrem viel Druck seitens der Geschäftsführung, der Führungskräfte, aber auch seitens der Mannschaft von Siegfried Wolf auf alle Beschäftigten ausgeübt! In einem anderen Unternehmen würden diese Personen wahrscheinlich vor die Tür gesetzt, aber bei der MAN ist derzeit anscheinend alles erlaubt. War nach der Vollversammlung mit einer 50/50 Chance zu rechnen, so kippte die Stimmung sehr rasch ins Negative! Und als MANler bin ich stolz auf dieses Ergebnis!! Der Investor hat überall öffentlich erklärt, er will eine 2/3 Zustimmung, sonst ist er weg. Ich hoffe, dass dieses Kapitel „Siegfried Wolf“ nun Geschichte ist und dass sich die Betriebsräte und die Gewerkschaft anderen Investoren zuwenden können, denn laut Medien gibt es ja mehrere Interessenten!
Die Stimmung im Betrieb ist jetzt nach der Urabstimmung fast unerträglich. Die Betriebsräte haben alle Hände voll zu tun, dass die gespaltene Belegschaft wieder an einem Strang zieht! Auch die Geschäftsführung ist gefordert, dass es nicht zu einem Bruch kommt, sind wir doch alle in einem Boot. Ich bin zuversichtlich, dass der Standort Steyr mit einem neuen Investor auch zukünftig Bestand haben wird!
Ein von der MAN enttäuschter Mitarbeiter
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