Antifa zeigt Muskeln – Gegen Faschismus, Coronaleugner & Regierung
Ein starker linker Gegenprotest aus 2.000 Antifaschist_Innen stellte sich heute gegen den von bewaffneten Rechtsextremen angeführten Zug aus 40.000 Maßnahmengegner_Innen. Faschisten, die versuchten, in das Zentrum jüdischen Lebens in Wien, der Leopoldsstadt einzudringen, wurden die Straßen blockiert. „Ich find diese Demos furchteinflößend. So viele Menschen hinter rechten Parolen. Vor allem so viele Menschen, die ich kenne.“, erzählt uns Michael.
Auch Thorsten ist hier, um gegen Faschismus und Antisemitismus zu protestieren: „Ich kann es verstehen, dass man gegen diese Regierung ist. Offensichtlich bin ich ja links und die ganze ÖVP gehört in den Häfen. Es ist auch richtig manche Maßnahmen zu kritisieren Ausgangssperren sind Unsinn. Aber trotzdem müssen wir anerkennen, dass der Virus eine Bedrohung ist und wir etwas dagegen unternehmen müssen. Und wie auch immer man zu manchen Maßnahmen steht man marschiert nicht hinter Nazis her.“
Blockade am Schwedenplatz
Durch eine Ringblockade auf der Höhe des Schwedenplatzes konnten wir verhindern, dass die von Nazis angeführten Massen nicht wie geplant durch den 2. Bezirk marschieren konnten und damit ihre Hasspropaganda und Gewalt genau in ein Viertel tragen, in dem besonders viele jüdische Menschen wohnen. Stattdessen wurde der Karmeliterplatz bei der Abschlusskundgebung Schauplatz antirassistischer Reden. Kid Pex von SOS Balkanroute erklärte: „Faschismus ist keine Meinung. Faschismus ist ein Verbrechen!“
Gegen die Regierung
Die gute Stimmung am Protest wurde nicht zuletzt vom krachenden Ende der türkisen Truppe um Sebastian Kurz befeuert. Österreichische Politik wurde von der Polarisierung zwischen ÖVP und FPÖ beherrscht. Jetzt, wo die korrupte Buberlpartie unter ihren eigenen Verbrechen zusammenbröselt, öffnet sich der Raum für lautstarke Forderungen: Nicht nur ein paar, alle Rassisten sollen sich aus der Hofburg schleichen, allen voran Kinderabschieber Nehammer und die faschistische FPÖ: „Kickl den Wurm austreiben“, steht auf einem Schild, die Massen skandieren „Basti ciao!“
Polizei beschützt Rechtsextreme
Auch die Polizei hat heute wieder ganz klar gezeigt, auf welcher Seite sie steht: Während die linke Gegendemo doppelt und dreifach mit Tretgitter eingezäunt wurde, unzählige Polizist_Innen bewaffnet mit Pfefferspray und Hundestaffel versuchten uns einzuschüchtern, marschierten die Bullen gleichzeitig im Coronademozug wieder einmal hinter Nazis her. Der Staat, gegen den sich die die Rechten scheinbar auflehnen, beschützt sie. Die Faschos wissen das auch, auf einem ihrer Transparente stand heute: „Es ist wirklich Zeit danke zu sagen. Ohne Polizei ist niemand frei.“
Wie weiter
Die Demonstration heute hat gezeigt, dass die politische Linke, Kritik am System und an der Regierung, nicht den Rechten überlassen braucht. Was wir gesehen haben war ein widerständiges, linkes Bündnis: vertreten waren unter anderem SOS Balkanrote, Omas gegen Rechts, die JÖH, diverse marxistische Organisationen und Autonome, aber auch spontan Entschlossene. In den kommenden Wochen müssen wir an diesen Erfolg anknüpfen – und am Aufbau einer linken Straßenbewegung arbeiten, die unermüdlich gegen jede Form von rassistischer Hetze auf der Straße und in der Regierung Widerstand leistet.