Bericht Kundgebung: Wir fahren gemeinsam – Wir kämpfen gemeinsam
Unter dem Motto Wir fahren Gemeinsam kamen am Donnerstagmorgen unter anderen Busfahrer:innen aus mehreren Bundesländern, Klimaaktivist:innen von Parents for the Future und Kämpfer:innen für bessere Bildung von Bildung im Mittelpunkt (BIM) zusammen um gemeinsam, solidarisch für bessere Arbeitsbedingungen der Buslenker:innen zu demonstrieren. Mehr als 7000 Unterstützungserklärungen übergaben sie vor der zweiten Kollektivverhandlungsrunde der WKO. Echte Solidarität im Arbeitskampf war dabei regelrecht greifbar.
Klimaaktivist:innen machten in Ansprachen deutlich, wie wichtig Buslenker:innen für die Mobilitätswende sind. Die Sprecherin von Bildung im Mittelpunkt sprach deutlich aus, dass ohne gut funktionierendes Bus-Netz ihre Schützlinge es weder in die Betreuungseinrichtung schaffen würden, noch der Besuch des Schwimmunterrichts möglich wäre. Betriebsräte machten auch klar, dass ohne Migration die Hälfte der Linien nicht mehr betrieben werden könnte. Gute Arbeitsbedingungen für Buslenker:innen sind nicht nur im Interesse der Belegschaft des öffentlichen Verkehrs, sondern sind im Interesse der gesamten Arbeiter:innenklasse.
„Busfahren ist nicht nur irgendeine Arbeit – damit geht große Verantwortung einher. Es ist in niemandes Interesse, dass Busfahrer:innen übermüdet sind, keine Zeit haben, Toiletten aufzusuchen oder unter Stress fahren müssen.“, so die Sprecherin von BIM.
„In den letzten Jahren haben sich die Arbeitsbedingungen stets verschlechtert anstatt verbessert. So kann es nicht weitergehen. […] Manche Kolleg:innen arbeiten 15 Stunden, pendeln dann noch eine Stunde nach Hause und sehen ihre Kinder dann nicht mehr, weil die schon lange im Bett sind.“ schildert ein Busfahrer aus Gmunden eindrücklich.
„Früher habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Ich bin in den Bus eingestiegen, um meine Oma zu besuchen und bin spätabends wieder Nachhause gefahren. Inzwischen weiß ich, was ihr leistet, wem ich das zu verdanken habe. Ohne euch komme ich nicht in die Schule, zur Arbeit und kann auch meine Oma nicht besuchen gehen. Ihr seid die Mobilitätswende.“bedankt sich eine Klimaaktivistin solidarisch bei den Demonstrierenden.
Hier sehen wir, dass alle diese Kämpfe ein und derselbe sind. Ohne öffentlichen Verkehr keine Wende beim Klimawandel. Ohne attraktives Arbeitsumfeld als Buslenker:in keine Möglichkeiten für gute Bildung. Ohne Migration, zu wenig Fachkräfte, die unser System am Laufen halten. Auch wenn die Demonstration keine 1000 Menschen gezählt hat: Von der Solidarität, die sich hier gezeigt hat, können wir alle lernen. Arbeitskämpfe sind niemals isoliert – die Arbeiter:innenklasse ist groß, themenreich, divers, international und vor allem eins: unersetzlich für unsere Gesellschaft. Bessere Arbeitsbedingungen gehen uns alle etwas an: „die Spaltung kommt von den Herren da oben“, hat auch ein Betriebsrat auf der Kundgebung klargemacht, während er auf das Gebäude der WKO hinter sich zeigte.
Wir fahren Gemeinsam. Wir kämpfen Gemeinsam.