Berlin: 242.000 verpassen alten und neuen Nazis eine schallende Ohrfeige

Vergangenen Samstag gingen in Berlin unter dem Motto #unteilbar fantastische 242.000 Menschen gegen Rassismus und Rechtsextremismus auf die Straße. Der erfolgreiche und überaus motivierende Protest zeigt, dass der Aufstieg rechtsextremer Parteien aufgehalten und Rassismus bekämpft werden kann, wenn es ein politisches Angebot gibt.
15. Oktober 2018 |

Erwartet hat das Bündnis #unteilbar für Samstag, 13. Oktober rund 40.000 Menschen. Dass am Ende 242.000 Menschen gegen die alten und neuen Nazis auf die Straße gegangen sind, hat alle überwältigt. Bündnis-Sprecherin Anna Spangenberg sagte dazu: „Es ist ein ganz wunderbarer Herbst der Solidarität, der hier in Berlin auf die Straße gebracht wurde.“ Als die ersten Menschen bei der Schlusskundgebung an der Siegessäule eintrafen, waren die letzten vom Auftakt am Alexanderplatz noch nicht einmal losgegangen. Christine Buchholz von DIE LINKE nahm ebenfalls an der Demonstration teil: „Das ist ein starkes Zeichen dafür, dass viele Menschen nicht mehr bereit sind, die rechte Hetze der AfD, der CSU und Pegidas hinzunehmen.“

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Alle großen demokratischen Parteien, SPD, DIE LINKE, Grüne hatten zum Protest aufgerufen, unzählige NGOs, Flüchtlingsinitiativen wie Pro Asyl, zahlreiche Clubs, Streikende bei Ryan Air, der Zentralrat der Muslime und viele mehr. Auf der Bühne sorgten Musiker wie Konstantin Wecker, Die Ärzte und Herbert Grönemeyer für ausgelassene Stimmung. Der Aufruf wurde von mehr als 4.500 Organisationen und Einzelpersonen unterzeichnet, darunter Amnesty International, Bands wie Die Ärzte und Künstler_innen wie die Schriftstellerin Eva Menasse.

Zur Notwendigkeit zivilgesellschaftlicher Organisation

Zur Notwendigkeit zivilgesellschaftlicher Organisation

 Die Rechtsextremen, wie zum Beispiel die Alternative für Deutschland (AfD), sind nicht aus eigener Stärke erfolgreich, sondern weil die politische Opposition ihr bislang nichts Nennenswertes entgegengesetzt hat. Die Riesendemonstration in Berlin zeigt nach Chemnitz erneut das gewaltige Potenzial, um den Rechtsruck aufzuhalten. Die hunderttausenden solidarischen Menschen, die in der Flüchtlingshilfe und anderswo aktiv sind, können mobilisiert werden, wenn es ein politisches Angebot gibt. Eine wichtige Lehre, die wir auch für den Kampf gegen die schwarz-blaue Regierung, insbesondere gegen die Gefahr, die von der FPÖ ausgeht, in Österreich ziehen können.

Wir ziehen den Hut vor den Organisator_innen in Berlin!