CaRevolution: Trotz Abschluss weiterkämpfen

Die Basisinitiative "CaRevolution" der Pflegefachkräfte hat in den letzten Wochen für Furore gesorgt. Vorerst gibt es eine Einigung im Streit mit der Salzburger Landesregierung, doch die Proteste dürften weitergehen die Forderungen sind bei Weitem nicht erfüllt.
10. Juni 2015 |

Der Betriebsrat hat im Arbeitskampf der Salzburger Pflegefachkräfte einem Angebot der Landesregierung zugestimmt (die “Neue Linkswende” hat über die Verhandlungen berichtet). Die Mitarbeiter_innen sollen, wenn sie in das neue Gehaltsschema wechseln, ab 1. Juli 2017 um 210 Euro mehr Lohn bekommen, also knapp 10 Prozent mehr. Zieht man allerdings die Inflation ab, ist man weit entfernt von der geforderten 30-prozentigen Erhöhung. Außerdem wird damit eine Erhöhung innerhalb der nächsten zwei Jahre kategorisch ausgeschlossen.

CaREvolution: Revolution der Pflegefachkräfte

CaREvolution: Revolution der Pflegefachkräfte

Die Kolleg_innen forderten auf mehreren öffentlichen Protestaktionen eine deutliche Lohnerhöhung und endlich Respekt und Wertschätzung für ihre Arbeit. Das Verhandlungsergebnis klingt eher nach Hohn. Die Mitarbeiter_innen selbst wurden noch nicht gefragt, ob sie dem Angebot zustimmen. Die Initiative CaRevolution um den dynamischen Betriebsrat Fabian Dworzak bemängelte auf Facebook, dass das Angebot „nicht annähernd die Mehrbelastung, die wir durch die Übernahme unzähliger ärztlicher Tätigkeiten erfahren“, widerspiegelt.

Die Proteste dürften also weitergehen. Derzeit gibt es auch Versuche, die Initiative auf weitere Städte wie Linz, Graz und Wien auszuweiten. In Wien hat sich die Initiative #HandAufsHerz gegründet, die am Internationalen Tag der Pflege (12. Mai) einen Flashmob mit 150 Menschen auf der Mariahilfer Straße organisiert hat. In Oberösterreich haben sich erstmals die unterschiedlichen Gewerkschaften der privaten, öffentlichen und der Ordensspitäler zusammengetan und eine 20-prozentige Lohnerhöhung für die Pflegefachkräfte gefordert.

facebook.com/carevolutionoesterreich

Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.