England: Streiks für behindertengerechte Reisemöglichkeiten

Englands Eisenbahner_innen haben Anfang Jänner den Bahnverkehr zum Stillstand gebracht, weil die Betriebsleitung plant, Schaffner und Zugbegleiter_innen abzuschaffen.
14. Februar 2018 |

Tausende Mitglieder der Gewerkschaft RMT streikten mehrere Tage gegen ein Bahnverkehrssystem, das nur noch Zugführer als Personal in Zügen vorsieht.

Ein Streikender der South Western-Linie erzählte der britischen Zeitung Socialist Worker an der Streikfront: „Es gab eine Menge Ausfälle heute, die Manager geben vor, dass sie den Dienst aufrechterhalten können, aber das können sie nicht.“ Manche Bahnunternehmen konnten ihren Verkehr tatsächlich nur noch zwölf Stunden pro Tag aufrechterhalten.

Streikende an der Wigan-Station überredeten die Zugführer einer anderen Gewerkschaft, den Streik nicht zu brechen. Die Streik­linien blieben somit stabil und einige Bahnstationen wurden das erste Mal bestreikt.

Zeitplan

Die Chefs haben alles Erdenkliche veruscht: Sie haben Streikbrecher in kostspieligen Hotels untergebracht und teure Ersatzbusse eingesetzt. Dennoch blieben etwa 90 Prozent der Stationen im Raum Manchester unbesetzt – dies hatte zur Folge, dass die Rolle des Schaffners unverzichtbar war, um sicheres und behindertengerechtes Reisen zu ermöglichen. Mick Cash, Generalsekretär der RMT-Union, sagte: „Wir kämpfen weiter, um die öffentliche Sicherheit, Geborgenheit und den barrierefreien Zugang für alle über die Profitinteressen der Bahnunternehmen zu stellen“.

Ein kritischer Bericht besagt, dass seit der Übernahme der Southern-Linie durch die Govia Thameslink im Juli 2015, 7,7 Prozent der Verbindungen ausgefallen sind oder über 30 Minuten verspätet waren. Von diesen Ausfällen und Verspätungen kann ein Drittel auf Kürzungen der Belegschaft zurückgeführt werden. Aber zielstrebige Eisenbahner_innen haben gezeigt, dass sie bereit sind, zu kämpfen.

Der Artikel ist zuerst in Socialist Worker erschienen. Übersetzung aus dem Englischen von Christopher Körper.