FPÖ: Die Anti-Flüchtlingspartei
Hasspostings von FPÖ-Anhänger_innen galten in letzter Zeit insbesondere Flüchtlingen, die als „nutzlose Menschen“ und „Drecksgesindel“ beschimpft wurden. Meldungen wie „Gas … reihenweise weg mit dem Dreckspack“ oder „Kastrieren und dabei vielleicht die Narkose vergessen?“ sind zu lesen. Letzteres dürfte laut „Eau de Strache“ eine Aussage der FPÖ Heidenreichstein sein. Die FPÖ selbst distanzierte sich von den Postings, meinte aber, sie habe nicht genug Ressourcen, um diese von ihren Facebook-Seiten zu entfernen.
Die Website „Eau de Strache“ dokumentiert rechtsextreme und menschenverachtende Zitate und Kommentare von Sympathisant_innen der FPÖ. Sie gibt einen umfassenden und zugleich schockierenden Einblick in die Weltsicht von FPÖ-Anhänger_innen und zeigt, wie stark die rassistische Hetze einer Partei das gesellschaftliche Klima vergiften kann.
Flüchtlinge in „Arbeitslager“
„Ab in ein Arbeitslager“, dieser Kommentar war ebenfalls auf „Eau de Strache“ zu finden. Das entspricht der Einstellung des Freiheitlichen Akademikerverbands Salzburg. Auf ihrer Homepage veröffentlichten sie einen „Phasenplan für eine nachhaltige Rückwanderungspolitik“, in dem sie Arbeitslager für Asylwerber_innen mit negativem Asylbescheid fordern: „Abzuschiebende haben keinen Anspruch auf Sozialhilfe und sind bis zu ihrer faktischen Abschiebung in Arbeitslagern unterzubringen.“ Das gleiche Schicksal soll Flüchtlinge ohne Ausweise ereilen, „bis sich die entsprechenden Zuständigkeiten geklärt haben und eine Abschiebung möglich ist“.
Nach Ansicht des Akademikerverbands wollen „Millionen Neger selbst aus Afrika weg, nach Europa, wo alles hier gratis und ohne Arbeit zu erhalten ist. Sie flüchten vor sich selbst, sie bringen ihr Unwissen, ihr Analphabetentum, ihren Haß und Streit unter sich und ihren Haß auf uns Weiße nach Europa mit und Europa wird spätestens in 50 Jahren im Chaos und Sumpf enden, wie wir es heute in Südafrika sehen.“ Allein in den Kommentaren auf der Homepage wird das Wort „Neger“ 26-mal genannt. Der Salzburger FP-Obmann Andreas Schlöppel distanzierte sich von den Äußerungen, die in den sozialen Netzwerken einen Aufschrei verursachten.
Heuchelei der FPÖ
Als Reaktion auf den Tod der 71 Flüchtlinge, die am 27. August auf der A4-Autobahn im Lastwagen eines Schleppers erstickten, forderte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache „lückenlose Grenzkontrollen“. Schlepper seien „potentielle Mörder“ und man müsse die Strafen für sie drastisch erhöhen, um „dieses widerliche Geschäft möglichst unattraktiv“ zu machen.
Der FPÖ-Chef zieht an einem Strang mit der Innenministerin indem er die „Schlepper“ für eine Katastrophe verantwortlich, an der hauptsächlich die österreichische und die EU-Politik Schuld tragen. Alleine, dass er sich gezwungen sieht, Sorge um das Schicksal von Flüchtlingen vorzugaukeln, ist vielsagend. Er fände es aber auch angebracht Flüchtlinge mit Militärflugzeugen abzuschieben, denn „da drinnen können sie schreien, so laut sie wollen“.