Gesundheit vor Profite
In den Supermärkten, Spitälern oder Kindergärten haben viele von uns genau das getan. Meistens sogar freiwillig und mit Stolz, weil wir verstehen, wie sehr andere von unserer Arbeit abhängig sind. Gefährlich ist es dennoch. Die Regierung veröffentlicht keine Zahlen, wie viele von diesen Mitarbeiter_innen in „systemrelevanten“ Berufen erkrankt sind, oder wie viele von uns gestorben sind. Das würde das Bild stören, das die Regierung von sich produziert.
Viele von uns arbeiten aber in Berufen, die in keinster Weise für das Funktionieren der Gesellschaft relevant sind, und die still gestellt werden sollten, bis wir einen Impfstoff haben. In vielen Betrieben, die nichts Entscheidendes produzieren, wurde weiter gearbeitet. Die Regierungen sind in einen Wettstreit getreten, welches Land am schnellsten wieder die Wirtschaft in Gang bringt. Das ist ein Spiel mit unserem Leben. Die Herrschenden tun so, als wären ansonsten Konkurse und Arbeitslosigkeit unausweichlich. Aber in vergleichbar großen Krisen hat der Staat die Betriebe selbst übernommen. Nach Kriegsende, und mit dieser Zeit wird die Coronakrise oft verglichen, wurde die Industrie massenhaft verstaatlicht. Das wäre auch heute die richtige Politik. Und zwar sollte nicht verstaatlicht werden, um zur Normalität zurückzukehren, sondern um die Produktion grundlegend umzustellen.
Um uns vor der Klimakatastrophe zu bewahren, muss die gesamte Wirtschaftsweise neu gestaltet werden. Diese Umstellung können die Arbeiter_innen verwirklichen, die heute so überflüssige Dinge produzieren wie Werbung oder Luxusgüter. Wir müssen den Verkehr auf die Schienen bringen, Energie ökologisch und unsere Bedarfsgüter nachhaltig produzieren. Das ist eine Herkulesaufgabe. Bis dahin darf niemand mit der Drohung, ansonsten arbeitslos zu werden, gezwungen werden arbeiten zu gehen. Dort wo die Arbeit weiter gehen soll, muss mit allen Mitteln für unsere Sicherheit gesorgt werden. Wir befinden uns in einem Kampf von Leben gegen Profite.