Im Visier: Gottfried Waldhäusl
Das Führerprinzip hat er verstanden, der Gottfried Waldhäusl, Bauerssohn aus Waidhofen an der Thaya. FPÖ-Innenminister Herbert Kickl forderte, Asylwerber „konzentriert“ in Lagern zu halten, und Waldhäusl, der neue blaue „Landesrat für Integration“ in Niederösterreich, folgte. „Illegalen Asylwerbern“ drohte er mit der Streichung der Grundversorgung, sollten sie sich nicht bis Anfang Mai in einem von sieben „Sammellagern“ melden. Waldhäusl betonte in der dazugehörigen Pressekonferenz, dass die Aktion mit Kickl abgesprochen sei.
Waldhäusl hat den Rassismus so verinnerlicht, dass er hinter jedem Baum eine neue Fluchtroute oder „Islamisierung“ vermutet. „Hunde mit Migrationshintergrund nehmen unseren Tieren leider oftmals den Platz in den örtlichen Tierheimen weg.“ Was wie Satire klingt, stammt tatsächlich aus Waldhäusl Spatzenhirn. Oder: Er störte sich daran, dass die Landwirtschaftskammer die Bauern fragte, ob sie bei der Verköstigung muslimischer Asylberechtigter auf Schweinefleisch verzichten könnten. Für Waldhäusl offenbar ein weiteres Zeichen der schleichenden Unterwanderung durch „den Islam“.
Kickls Schoßhündchen
Kickls Schoßhündchen lebt seinen Sadismus offen aus. Asylwerber mit negativen Bescheiden sollten „einen spürbaren Bruch ihrer Lebensumstände“ erleben: „Man muss den Menschen gezielt vor Augen führen, dass es zu Ende ist, dass sie illegal in diesem Land sind.“ Bereits 2014 entlarvte sich Waldhäusl. Damals bezeichnete er die Integration von Asylwerbern als „idiotisch“, wenn „man weiß, dass sie in drei oder vier Wochen wieder weg sind“. Für „Spinner“, die sich für Integration einsetzen, habe er „kein Mitgefühl“.
Die Registrierung von Asylsuchenden verglich Waldhäusl ganz im Stile der Nazis mit Tieren. Im Interview mit Heute sagte er: „Jedes Rindsvieh, Schwein oder Lamm wird bei uns erfasst, aber nicht, wie viele Menschen in unser Land kommen.“ Nach einer Rüge durch die Landeshauptfrau bekräftigte Waldhäusl in der Presse seinen Vergleich. Die Besetzung des „Landesrats für Integration“ durch Waldhäusl kommt einer Verarschung aller solidarisch gesinnten Menschen in Österreich gleich.
Holocaust
Waldhäusl bekam den Posten übrigens nur, weil der eigentliche Spitzenkandidat Udo Landbauer nach dem Nazilieder-Skandal zurücktreten musste. Landbauer war Vize-Obmann der „Germania“, die in ihren Liederbüchern die Ermordung der siebten Million Juden ersehnt hat. Waldhäusl verstand die Aufregung nicht. „Warum sollte Landbauer nicht wieder ein Mandat annehmen?“, fragte Waldhäusl.
Wie sollte ein FPÖ-ler mit der Geisteshaltung eines Waldhäusl auch die Ungeheuerlichkeit des Holocaust verstehen.