Moby and the Void Pacific Choir: These Systems Are Failing

Moby legt sich in seinem neuesten Album „These Systems Are Failing“ mit Norbert Hofer und Donald Trump an. „Einmal mehr wird ein umstrittener Politiker zur Quelle der Inspiration für widerständige Kunst, weit über seine Landesgrenzen hinaus.“
20. Februar 2017 |

Moby (bürgerlich Richard Melville Hall) ist ein US-amerikanischer Sänger, Gitarrist, DJ und Elektronik-Musik-Produzent. „These Systems Are Failing“ ist seine bereits dreizehnte Veröffentlichung, allerdings die erste mit seinem neuen Band-Projekt Moby and the Void Pacific Choir. Er kehrt damit zu seinen Wurzeln zurück, die im Post-Punk der frühen 1980er-Jahre liegen.

In einem Interview mit FM4 erklärte Moby unlängst, „einfach nur ein schnelles Album aufnehmen“ zu wollen. Dies ist mit „These Systems Are Failing“ in vollem Umfang gelungen, und mehr noch, die Songs atmen auch irgendwie den Spirit von Bands wie The Clash oder XTC. Die Gier der Menschen wird darin angeprangert, die Zerstörungswut und ein System, das nicht funktioniert.

 

Als Anspieltipps seien unbedingt „Break.Doubt“ und „Erupt and Matter“ empfohlen. In letzterem singt Moby gegen Rechtspopulisten und autoritäre Machthaber. Das Video zeigt dystopische Bilder von Polizeigewalt und die Gesichter von Diktator Bashar al-Assad, AfD-Chefin Frauke Petry und FPÖ-Politiker Norbert Hofer. Auch Anspielungen auf Donald Trump sind enthalten, den Moby in einem Interview mit dem Rolling Stone-Magazin als „Soziopathen“ bezeichnet, der „für niemanden als sich selbst Empathie empfindet“.

Am 20. Jänner 2017, zeitgleich mit Trumps Angelobung, spielte Moby in Los Angeles ein Benefizkonzert zugunsten von „Downtown Women‘s Centre“, „LGBT Youth Center“ und der „Coalition for Human Immigrant Rights“, er reiht sich damit ein in die wachsende Riege Trump-kritischer Künstler_innen wie den Gorillaz (neues Album demnächst, Vorab-Single „Halleluja Money“, seit kurzem online) oder Franz Ferdinand („Demagogue“). Einmal mehr also wird ein umstrittener Politiker zur Quelle der Inspiration für widerständige Kunst, weit über seine Landesgrenzen hinaus.

Mehr Infos auf: www.moby.com
Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.