Norbert Hofer (FPÖ): Ein Präsident mit Nazi-Abzeichen?
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Die blaue Kornblume war das Erkennungszeichen der illegalen Nationalsozialisten, als das Tragen des Hakenkreuzes in Österreich zwischen 1933 und 1938 verboten war. Jedes Mal, wenn sich freiheitliche Abgeordnete bei der Angelobung im Parlament die blaue Kornblume anstecken, erreichen sie damit zweierlei:
Sie machen sich über die Blauäugigkeit ihrer Gegner_innen lustig, die vor dem wahren Charakter der FPÖ ihre Augen verschließen. Und sie signalisieren hartgesottenen Neonazis, dass ihr sonst zur Schau getragenes demokratisches Gehabe bloß Teil einer notwendigen Tarnung ist.
Symbol des Judenhasses
Die Kornblume ist seit dem 19. Jahrhundert das Abzeichen des explizit antisemitischen deutschnationalen „Dritten Lagers“, in dessen Tradition sich die FPÖ sieht. Die Kornblume war Teil des Emblems der berüchtigten 22. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division. Auch ein Einsatz der Waffen-SS gegen kroatische Partisan_innen im Jahr 1944 trug den Decknamen „Operation Kornblume“.
Der Judenhass der Deutschnationalen endete im Holocaust. Ein Deutschnationaler, der heute die Kornblume trägt, reiht sich in diese Tradition ein und verhöhnt die Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungs- und Kriegsmaschinerie.
Braune Tradition
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kornblume zum Symbol für die ungebrochene Treue zum Nationalsozialismus.
„Andere werfen ihre Symbole über Bord – wir wollen sie pflegen“, schreibt die Kellernazi-Organisation AFP (Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik) in ihren Programmen und fordert ihre Anhänger auf, eine blaue Kornblume zu tragen. Ihre Jugendorganisation BfJ (Bund freier Jugend), vom Verfassungsschutz als „neonazistisch“ eingestuft, verwendet die Kornblume im Logo.
In den Zeitschriften der AFP werden laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) immer wieder Beiträge mit neonazistischer Tendenz veröffentlicht und für Publikationen geworben, in denen die Existenz von Gaskammern zur Ermordung von Menschen in nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern geleugnet wird.
Bei den jährlichen „Akademien“ der AFP gehen verurteilte Neonazis ein und aus. Zu den Referenten zählen Holocaustleugner Walter Lüftl, der wegen Wiederbetätigung verurteilte Herbert Schweiger (ehemaliger FPÖ-Spitzenkandidat in Graz) und führende NPD-Funktionäre und FPÖ-Politiker wie Johann Gudenus.