Pogromstimmung auf Straches Facebook-Seite: „Macht alle Moscheen dicht und jagt den Islam“
Zwei Tage nach der Ankündigung der Regierung, dass die ersten sieben Moscheen geschlossen werden, die Arabische Kultusgemeinde aufgelöst und 40 Imame samt Familienangehörigen abgeschoben werden sollen (Linkswende jetzt hat berichtet), kündigte Strache auf Facebook weitere Attacken an. Dies sei „erst der Anfang“ gewesen, „Verstöße gegen das Islamgesetz werden konsequent geahndet. Der radikale Islam hat in Österreich keinen Platz!“, hetzte Strache seine Fans auf.
Die darauffolgenden Kommentare strotzten nur so von Hass und Gewaltaufrufen und schlugen in eine regelrechte Pogromstimmung über. Es soll ein Klima des Hasses geschürt werden, in der Gewalt gegen Minderheiten wieder akzeptabel wird. Die Botschaft kam bei seinen „Fans“ an.
„Moscheen abreißen“
Für Jutta F. ist die Jagdsaison eröffnet: „Macht alle Moscheen dicht und jagt den Islam zum Teufel, wo er hingehört“. Erna M. plädiert dafür, die „Schänder“ in ein Verlies zu sperren und den Schlüssel wegzuwerfen. Caroline F. „endlich werden die unsäglichen Terroristen ausgewiesen…….!!!“ Brigitte U. will „alle Moscheen schließen“, Susi H. will „am besten alle schließen!“, Pedra L. will „alle ausweisen“ und Andreas M., dass Strache „gegen diese Stein-Zeit Religion erbarmungslos durchgreift“.
Artur M. bedient sich Nazi-Rhetorik und will sich „gegen osmanisches Gift“ wehren. Michael Z. sieht die Zeit reif für einen erneuten „Anschluss“ an Deutschland.
Christian W. sieht geht noch einen Schritt weiter und will „alle hier lebenden Moslems zum Christentum verpflichten!!!“ Steffen J. ist die Schließung zu wenig: „Und diese Moscheen nicht nur schließen sondern abreißen.“ Manuela beschwert sich, warum in Linz die Moscheen „noch stehen“. In Österreich gibt es 400 islamische Gebetsräume und Moscheen. Robert L. meint, es würden „noch circa 200 Moscheen übrig sein, die man schließen muss“. „Warum von Tausenden nur sieben???“, fragt Lisa M.
Gemeint sind alle
Der Angriff richtet sich gegen alle Muslim_innen. Walter H. schreibt: „Diese Glaubensgemeinschaft kann ja mit gutem Beispiel vorangehen, ihre Koffer packen und Österreich verlassen wenn die gar so empört sind!“ Damit sich der Islam „in Europa nicht weiter ausbreitet“ müssen die „Grenzen wieder dicht gemacht werden!!“, fordert Max N. „Wir wollen den Islam in Europa nicht“, kommentiert Robert K. Im gleichen Ton schrieb Christine S., dass der „politische Islam“ in ganz Europa verdrängt werden müsse, „und zwar sofort!!!!“.
Die Regierung stärkt mit ihrer Attacke Rassisten den Rücken und gibt ihnen Selbstvertrauen. Thomas M.: „Das ist erst der Anfang sagt Strache, freue mich schon auf die nächsten Aktionen.“ Die antirassistische Bewegung muss unmissverständlich Solidarität mit allen von Rassismus Betroffenen Menschen zeigen und leben. Die Demonstration am Weltflüchtlingstag von der Plattform für eine menschliche Asylpolitik am 20. Juni ist die nächste große Gelegenheit, den Rassismus der Regierung zurückzuweisen. Wir dürfen nicht warten, bis sich der rassistische Mob auf der Straße formiert.