Hetzer vs. Solidarische: Stimmen nach den Anschlägen von Paris
Nach den Anschlägen von Paris machen rechte Politiker_innen und Medien Flüchtlinge und Muslim_innen für den Terror verantwortlich. Solidarische Aktivist_innen konterten die Versuche, die Anschläge für mehr Rassismus, Krieg und Überwachung zu benutzen.
Die Solidarischen sagen:
- „Wir dürfen uns nicht entlang von Herkunft und Religionszugehörigkeit auseinander dividieren lassen.“ Alexander Pollak, SOS Mitmensch
- „Eine Bombe unterscheidet nicht zwischen Religionen. Es ist wichtig, Solidarität zu zeigen.“ Dudu Kücükgöl, ehemalige Vorsitzende der Muslimischen Jugend Österreich (MJÖ)
- „Seit Jahren werden Angehörige meiner Religion getötet. Wir haben sie niemals nach ihrer Religion gefragt. Ein Mörder ist überall ein Mörder!“ Der französisch-senegalesische Fußballer Demba Ba auf die Frage „Sind sie Muslim oder Terrorist?“
- „So viele Menschen wie möglich in Sicherheit zu bringen, das muss unsere Antwort sein.“ Erich Fenninger, Volkshilfe Österreich
- „Gestern geschah es in Paris, vor einigen Tagen in Beirut, und auch in Afghanistan, in Syrien und im Irak … Kriminalisieren wir nicht die Falschen, sondern schützen wir Menschen auf der Flucht.“ Fluchthilfe-Aktivistin Anahita Tasharofi, Flucht nach Vorn
- „Das ist ein klassischer Fall von asymmetrischer Kriegsführung. Der IS kann nicht die französischen Kriegsflugzeuge abschießen … Man bringt (mit dem Terror, Anm.) den Krieg dahin, wo diejenigen herkommen, die einen bekämpfen.“ Nahostexperte Karim El-Gawhary
- „Wer vorgibt, er habe die schnellen Lösungen – Krieg führen, einmarschieren, junge Muslime unter Terrorverdacht stellen, Grenzen dichtmachen, Zäune hochziehen –, der ist Teil des Problems, nicht Teil der Lösung.“ Blogger Robert Misik
Die Hetzer schreien:
- „Frankreich ist im Krieg … Wir müssen erbarmungslos sein.“ Frankreichs Präsident François Hollande
- „Es hat mit dem Islam zu tun.“ FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache
- „Das ist der Krieg gegen unsere Art zu leben, gegen Demokratie und Freiheit … Wir haben das Recht auf Krieg mit Krieg zu reagieren.“ Hugo Portisch
- „Leider schränkt der notwendige Kampf gegen den Terror auch unsere Bürgerrechte ein.“ ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka macht für das Staatsschutzgesetz Stimmung
- „Die Zeit unkontrollierter Zuwanderung und illegaler Einwanderung kann so nicht weitergehen. Paris ändert alles.“ Der bayrische Finanzminister Markus Söder
- Es bestehe „die Gefahr, dass aus Flüchtlingen Terroristen werden.“ Chefredakteur der Presse Rainer Nowak
- „Wir müssen offen über Maßnahmen wie Hausarrest und Fußfesseln für potenzielle Terroristen diskutieren.“
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner