Aktivisten störten „Kornblumenball“ – FPÖ feierte mit Symbol des Judenhasses
Freiheitliche spuckten am Freitag, 18. November – zwei Wochen vor der Bundespräsidentenwahl – einmal mehr auf die Opfer des Nationalsozialismus. Der „Kulturring Favoriten“, dessen Vorstand aus FPÖ-Politikern besteht, lud zum „Kornblumenball“ ins Hotel Hilton Garden Inn. Vor dem Hotel protestierte ein Dutzend junger Leute lautstark und riefen „Nazis raus“ und „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“.
Aktivist David meinte: „Es ist eine Ungeheuerlichkeit, dass das Hotel den Freiheitlichen die Räumlichkeiten für so einen antisemitischen Ball zu Verfügung stellt!“ Die Kornblume ist seit dem 19. Jahrhundert das Abzeichen des explizit antisemitischen deutschnationalen „Dritten Lagers“, dessen Politik im Holocaust gipfelte. Die Blume wurde später zum Symbol für die österreichischen Nazis, als das Tragen des Hakenkreuzes zwischen 1933 und 1938 verboten war.
Gesinnung betont
Eine Gruppe Jugendlicher freute sich über das Transparent „F*CK HOFER“, einige steckten sich Flugblätter ein und sagten: „Cool, dass ihr was tut! Wir hassen die FPÖ, weil sie außer Hetze nichts zu bieten hat.“ Passant_innen bedankten sich mit „Weiter so!“, vorbeifahrende Busfahrer zeigten den Daumen hoch. Ein junger Kerl mit migrantischen Wurzeln wollte gleich hinein ins Hotel – „Das muss ich mit eigenen Augen gesehen haben!“ – aber die bulligen, glatzköpfigen Securities ließen ihn nicht passieren.
FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer musste ihm Wahlkampf sogar zugeben, dass die Kornblume seit Beginn des 19. Jahrhunderts das Symbol des Dritten Lagers war. Weiß er auch, dass sich Hitler 1924 in „Mein Kampf“ auf die Kornblume als Erkennungszeichen der deutschnationalen Bewegung in Österreich bezog, mit dem man – Zitat – „die Gesinnung betont“?
Jedes Mal, wenn sich Freiheitliche die Kornblume anstecken, zeigen sie der Demokratie den Stinkefinger und verhöhnen die Opfer und Nachfahren des Holocausts. Als nächste steht die erste F*CK HOFER-Demo am 3. Dezember in Wien an. „Wir haben schon von der Demo auf Facebook gelesen. Da kommen wir fix hin!“, meinte ein junges Paar. Lassen wir der FPÖ keine ruhige Minute.