„F*CK Strache“-Demo in Wien: Bekämpft die FPÖ mit allen Mitteln!

Am Freitag, 13. Oktober protestierten in Wien rund 300 Antifaschist_innen unter dem Motto „F*CK Strache! Refugees Welcome“ gegen eine drohende FPÖ-Regierungsbeteiligung. Die Demonstrant_innen waren wütend über den fortgesetzten Rechtsruck der etablierten Parteien. Allen war klar, dass die Demonstration der Auftakt zu einer Protestwelle gegen eine Koalition mit der FPÖ sein muss. Strache tobt bereits auf Facebook.
13. Oktober 2017 |

Die Demonstration zog von der Universität Wien über das ehemalige Gestapo-Hauptquartier am Morzinplatz und dem Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah am Judenplatz zur FPÖ-Zentrale. Schon zwei Stunden bevor die Demonstration überhaupt losging, kam eine Gruppe Schüler_innen an unserem F*CK-Strache-Transparent vorbei. Sie machten Selfies vor dem Transparent und klatschten mit den Worten „Super, dass ihr sowas durchzieht. Die FPÖ ist scheiße!“ mit uns ab.

Einer von ihnen fragte uns: „Wieso darf jemand wie Strache frei rumlaufen, während wir in den Knast kommen, nur weil wir ein bisschen Gras eingesteckt haben?“ In Anbetracht von Straches Vergangenheit in der militanten Neonazi-Szene, die Hans-Henning Scharsach in seinem Buch „Strache im braunen Sumpf“ dokumentierte und der Tatsache, dass er jeden Tag gegen Muslim_innen, Flüchtlinge und Migrant_innen hetzt, ist das eine mehr als berechtigte Frage!

Stoppt den Rechtsruck!

Studentin Lisa aus Deutschland musste feststellen: „Als ich nach Österreich kam, war ich überrascht darüber, wie kritiklos hier mit der FPÖ umgegangen wird. Mit der AfD haben wir ja auch eine rechtsextreme Partei im Bundestag, doch in Deutschland ist jedem Politiker, selbst den reaktionären von der CDU, klar, mit denen will ein anständiger Demokrat nichts zu tun haben. In Österreich laufen selbst die Sozialdemokraten der FPÖ hinterher…“ Viola argumentierte ähnlich: „Ich bin heute hier, weil ich gegen eine Partei bin, die einen Rechtsextremen als Parteiführer hat. Ich möchte nicht, dass andere Parteien mit denen zusammenarbeiten.“

https://www.facebook.com/LinkswendeJetzt/videos/10156656187367316/

 

In der letzten „Elefantenrunde“ des ORF vor der Wahl konnte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache unwidersprochen behaupten, dass in Österreich die Einführung der Scharia drohe. Das von der SPÖ mit beschlossene Burka-Verbot ist eine offizielle Legitimation für die antimuslimische Hetze der FPÖ. Mario sagte gegenüber Linkswende jetzt: „Ich bin heute hier, um ein Zeichen gegen Rassismus und die FPÖ zu setzen. Sowas hat in der Politik nichts verloren.“

FPÖ bedeutet Frauenverachtung

Christiane kam zur Demonstration, weil sie der Sexismus und die Fremdenfeindlichkeit der FPÖ ankotzt: „Ich wusste ja schon immer, die FPÖ ist eine sexistische Partei. Aber ich bin entsetzt darüber, dass ich erst heute in einer Rede auf der Kundgebung erfuhr, dass die FPÖ jemanden auf ihrer Liste kandidieren lässt, der meint, dass Frauen es lieben‚ von einem wildgeworden Penis überfallen zu werden‘. Eigentlich sollte jeder FPÖ Politiker, bei jedem Fernsehauftritt, wirklich jedem, darauf angesprochen werden. Solange das nicht getan wird, stützen die Medien die Rechten.“

Es geht um Wilfried Grießer, der bei der niederösterreichischen Gemeinderatswahl im Jänner 2015 für die FPÖ kandidierte. Grießer erklärte in einer Stellungname zur Reform des Sexualstrafrechts: „Auf dass der Mann sich als Mann setzt, muss er die Frau zum Ding bzw. zur Ware herabsetzen. Mitunter lieben es Frauen … von einem wildgewordenen Penis überfallen zu werden.“

Widerstand muss weitergehen!

Der heutige Protest und der am letzten Samstag waren enorm wichtig um der großen Mehrheit, die gegen Rassismus ist und die FPÖ hasst, eine Stimme zu verleihen. Jakob erzählte, warum er heute hier sei: „Ich bin seit Jahrzehnten politisch aktiv. Mein Vater war Widerstandskämpfer und Franzose. Meine Großmutter hat unter Lebensgefahr Menschen versteckt. Also alleine wegen der Vergangenheit gibt es schon genug Gründe, gegen die FPÖ zu sein. Aber ich bin auch Christ und vor allem gegen die radikale Arbeiterfeindlichkeit der FPÖ. Wir brauchen Großdemonstrationen nach der Wahl.“

Strache jammert bereits auf Facebook und schrieb: „Hier sind heute wieder die wahren Hetzer im Sinne eines linken und antidemokratischen Schmutzkübels unterwegs gewesen. Hasszerfressen schreien diese ‚FUCK Strache‘ und viele andere primitive und falsche Dinge.“ Wir lassen Strache und der FPÖ keine ruhige Minute. Direkt nach der Wahl am Sonntag treffen wir uns um 18 Uhr vor dem Parlament zur Demo gegen eine mögliche schwarz-blaue Koalition. Die Offensive gegen Rechts plant Proteste am Donnerstag nach der Wahl, die Autonome Antifa Wien ruft zur Tag-X-Demo am Tag der Angelobung einer FPÖ-Regierung auf.

F*CK Strache-Demo #RefugeesWelcome (13.10.2017)