Mit Traktor, Kuhglocken und roten Fahnen gegen die AfD
Die Stadtverwaltung von Lindenberg im Allgäu (Bayern) genehmigte Frauke Petry einen Auftritt im Löwensaal und bereitete damit die Bühne für die Hetze der Alternative für Deutschland (AfD). Aber schon vor Beginn der Veranstaltung versammelten sich einige antifaschistische und solidarische Menschen vor dem Stadtsaal und gestalteten den Weg der AfD-Sympathisanten in den Saal zum Spießrutenlauf.
Die anschließende Kundgebung auf dem Stadtplatz unter dem Motto „Lindenberg bleibt bunt – Gemeinsam gegen Rassismus und Rechtspopulismus“ organisierten SPD, Jusos und Grüne. Sie bekräftigten, dass man die AfD nicht ignorieren darf, sondern ihren wahren Charakter entlarven muss. Dazu erinnerten die Redner an einige rassistische und hetzerische Zitate aus dem AfD-Führungsriege, wie zum Beispiel an Alexander Gauland, der hinausposaunte, „die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ Oder Frauke Petry, die den Schießbefehl an der Grenze forderte, „[Der Polizist] … muss den illegalen Grenzübertritt verhindern, notfalls auch von der Schusswaffe Gebrauch machen.“
Großer Erfolg
Im Anschluss an die Kundgebung zogen die Demonstrant_innen lautstark mit Fahnen, Schildern, Trillerpfeifen und einzelnen Kuhglocken durch das sonst eher ruhige Städtchen Lindenberg (11.000 Einwohner). An der Demo beteiligten sich neben unorganisierten solidarischen Menschen auch einige Gruppen und Kulturvereine aus der Region, wie die „LiA – Links im Allgäu“, die „Initiative gegen Rassismus – Westallgäu“, die Gruppe „Gegen Rassismus im Allgäu“, das Jugendzentrum „Tonne“ aus Wangen, der Kulturverein „Club Vaudeville“ aus Lindau, die „Sozialistische Jugend“ und andere.
Der Demonstrationszug umkreiste den Löwensaal, wo die Veranstaltung der AfD stattfand. Am Ausgangspunkt wieder angekommen, war die Stimmung so gut, dass gleich eine zweite Runde der Demo durch die Stadt gestartet wurde.