Modest Mouse: Strangers to Ourselves

Leo K. präsentiert jeden Monat seine Musiktipps in der Serie "Sounds for Rebels".
27. Mai 2015 |

Die amerikanische Indie-Rock-Band Modest Mouse, die immer schon ein wenig nach Brit-Pop geklungen hat, veröffentlicht (ähnlich wie die Brit-Pop-Legende Blur) nach unendlich langer Pause ein neues Album. Mit „Strangers To Ourselves“ geben Modest Mouse ein kräftiges Lebenszeichen von sich, die Songs sind direkter und teilweise auch optimistischer ausgefallen.

Musikalisch drängt sich ein wenig der Vergleich mit Franz Ferdinand auf. Mit dem gefälligen Erscheinungsbild der Lieder kontrastieren allerdings manch düstere Texte, wie z.B. in „Lampshades on Fire“, einem augenzwinkernden Party-Song mit knarrenden Bässen und federndem Schlagzeug, der zugleich die Erde als verschlissenen, dem Untergang geweihten Planeten beschreibt. Das gesamte Album ist eine musikalische Reise durch verschiedenste Stimmungslagen.

Als Anspieltipps seien einerseits das beschwingte „The Ground Walks, with Time in a Box“ und andererseits „Coyotes“ empfohlen, das von einem auf Pfotenspitzen durch den Schnee trippelnden Kojoten erzählt, unterlegt mit einem feinen Picking auf der Akustikgitarre – eines der berührendsten Stücke, das Modest Mouse je abgeliefert haben.

An die Frühzeit der Band erinnert „Pups to Dust“ mit der metaphysischen Zeile „We don’t belong here, we were just born here“. In hintergründigen Versen singt Bandgründer und Leadsänger Isaac Brock über die Befremdlichkeit der Welt. Die Musik von Modest Mouse mag dazu beitragen, sich darin ein wenig heimischer zu fühlen.

Mehr dazu auf: www.modestmouse.com
Der Verfasser/die Verfasserin hat den Artikel mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt.