Mord an Sanitäterin: Ein israelisches Kriegsverbrechen
Der Mord an Razan al-Najjar hat sich für Israel zu einem schlimmeren Public-Relations-Debakel ausgewachsen als das Interview, für welches die israelische Regierung die junge Krankenschwester so gehasst hat. Weltweit wurde über dieses Verbrechen berichtet, allerdings oft unter Auslassung der besonders verdammenswerten Tatsachen.
Als der tödliche Schuss fiel, es war ein einziger gezielter Schuss, befand sich Razan mit weiteren Sanitätern und Sanitäterinnen in der Nähe des israelischen Grenzzauns, alle in weißen Uniformen, kein Demonstrant, außer dem Verletzten in ihrer Umgebung. Es war völlig klar, zu welchen Zweck sie an dem Ort waren und auch, dass von ihnen keinerlei Bedrohung ausging.
Sie gingen mit erhobenen Händen bis zu dem Verletzten, den sie evakuieren wollten, als Razan mit einem explosiven Geschoss (DIME Munition) mitten in die Brust getroffen wurde. Drei weitere Sanitäter_innen wurden durch die Splitter des Geschosses leicht verletzt, die am Rücken des Opfers ausgetreten sind. Solche Munition ist selbstverständlich international geächtet und wird dennoch routinemäßig von Israel gegen Demonstrant_innen eingesetzt.
Manipulation
In einer ersten Reaktion auf den internationalen Aufschrei hat die israelische Armee behauptet, Razan sei versehentlich von einem Soldaten getroffen worden, der eigentlich auf jemand anderen gezielt hätte. Nachdem ein Video klar belegen konnte, dass nur medizinisches Personal vor Ort war, produzierte die Armee ein manipuliertes Video, in dem ein Interview mit Razan zurecht geschnitten wurde.
Es sollte der Eindruck entstehen, sie würde als Sanitäterin arbeiten, um Hamas-Aktivisten als Schutzschild zu dienen. Aber das Original-Video wurde von internationalen Medien mit dem israelischen Material verglichen. Kein Wort von Hamas-Schutzschild.
Israel hat mit dem Mord an einer Sanitäterin durch ein verbotenes Geschoss ein weiteres mehrfaches Kriegsverbrechen begangen, das von der Geschichte nicht vergessen werden wird.