Westliches Eingreifen verlängert syrischen Bürgerkrieg
Nach den Niederlagen im Irak und Afghanistan haben die USA große Teile ihres Militärs in den pazifischen Raum abgezogen. Das US-Engagement im Nahen Osten geht dementsprechend zurück. George Friedman von der Agentur Stratfor, die internationale Konzerne und Regierungen in geopolitischen Fragen berät, argumentiert, die USA will keinen stabilen Nahen Osten.
Sie verfolgen eine Strategie des labilen Gleichgewichts der Kräfte. Die unterschiedlichen Regionalmächte Saudi Arabien, Israel, Iran und Türkei sollen sich gegenseitig neutralisieren. Das Atom-Abkommen mit dem Iran ist Ausdruck dieser Strategie. Die USA hat nicht die Macht, das Regime zu Fall zu bringen,
Labiles Gleichgewicht
Im syrischen Bürgerkrieg verfolgt die USA auch diese Strategie eines labilen Gleichgewichts, insbesondere seit dem Aufstieg des „Islamischen Staats“ (IS) und den damit einhergehenden US-Bombardements. Die USA bombardieren sowohl den IS, die Al-Nusra-Front als auch die „Islamische Front“ (wird von den Golfstaaten unterstützt) und sie lässt es zu, dass die Türkei die Kurd_innen bombardiert.
Alle letztgenannten Milizen sind Gegner des IS. Diese Strategie führt dazu, das Assad-Regime zu schützen, auch wenn dadurch der Krieg kein rasches Ende finden kann. Das will die USA auch gar nicht, ihr genügt, dass Assad militärisch geschwächt ist.
IS keine Bedrohung für USA
Der Sturz Assads würde die Lage im Nahen Osten nur weiter verkomplizieren. Alle Regionalmächte würden versuchen ihren Einfluss auf Syrien zu erhöhen. Eine Bodenoffensive gegen den IS macht keinen Sinn, die USA verfügt nicht über die Truppenstärke gleichzeitig Irak und Syrien zu besetzen und nebenher noch im pazifischen Raum präsent zu sein.
Der IS ist keine unmittelbare Bedrohung für die USA. Im Gegensatz zu Al Qaida ist er nicht global ausgerichtet, sondern versucht Territorium zu erobern und einen eigenen Staat aufzubauen.
Interventionen imperialistischer Mächte lehnen wir kategorisch ab, sie dienen nie dem Schutz der Bevölkerung sondern der Durchsetzung imperialistischer Interessen.